Kommentar

Iran und Syrien: Putin kämpft gegen die Isolation

Russlands Präsident Wladimir Putin vergangene Woche im Kreml bei einer auf einem Bildschirm übertragenen Zeremonie der Fischereiwirtschaft.

Russlands Präsident Wladimir Putin vergangene Woche im Kreml bei einer auf einem Bildschirm übertragenen Zeremonie der Fischereiwirtschaft.

Berlin. Wladimir Putin reist nicht mehr viel. Seit dem Angriff auf die Ukraine im Februar wird dem russischen Präsidenten kaum noch irgendwo der rote Teppich ausgerollt. Olaf Scholz und Emmanuel Macron rufen manchmal an, um ihm ins Gewissen zu reden. Bilder zeigen Putin entweder an seinem absurd langen Konferenztisch oder an seinem Schreibtisch.

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Der Mann, der Kontrolle, Macht und Kraft ausstrahlen will, wirkt wie eingesperrt im Kreml. Nun verlässt Putin wieder das Land: Kommende Woche wird er im Iran erwartet.

Wladimir Putin nimmt an einer Kabinettssitzung in seiner Residenz in Nowo-Ogarjowo teil. Die meisten Bilder zeigen ihn aktuell entweder an seinem Schreibtisch oder an einem absurd langen Konferenztisch.

Wladimir Putin nimmt an einer Kabinettssitzung in seiner Residenz in Nowo-Ogarjowo teil. Die meisten Bilder zeigen ihn aktuell entweder an seinem Schreibtisch oder an einem absurd langen Konferenztisch.

Es ist keine neue Allianz. Neben China gehört die Regierung in Teheran zu den wenigen verbliebenen Unterstützern Russlands. Man fühlt sich vereint im Kampf gegen einen als Feind empfundenen Westen, der gegen beide Länder Sanktionen verhängt hat. Was für Russland der Ukraine-Krieg ist, ist für den Iran sein Atom-Programm.

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Drohnen aus Teheran

Nun will der Iran Moskau durch die Lieferung von Drohnen enger an sich binden. Diese erlauben Überwachung und Angriffe ohne Verluste bei eigenen Truppen – das ist für Putin ein strategischer Mehrwert, für den er offenkundig in Kauf nimmt, Ausrüstungslücken in der eigenen Armee einzugestehen.

+++ Alle aktuellen News und Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine lesen Sie in unserem Liveblog. +++

Dem russischen Präsidenten geht es offenkundig um Weiteres: Er kann die internationale Gemeinschaft daran erinnern, welchen Einfluss Russland in brisanten Regionen hat. Gerade hat er im Streit um Hilfslieferungen für Syrien seine Macht demonstriert. Nun könnte er sich in den stockenden Verhandlungen über das iranische Atomprogramm als Problemlöser anbieten – und sich gleichzeitig versichern, dass Teheran nicht mal eben dem Westen mit seinem Gas aus der Energiepatsche hilft.

Die Reise in den Iran mag wie der Griff nach einem Strohhalm wirken. Aber sie ist vor allem wohl eines: der Versuch, den Ukraine-Krieg auf der internationalen Bühne, wenn nicht zur Nebensache, dann zu einem Konflikt unter vielen werden zu lassen.

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