Kollaboration mit Israel: Hamas-Gericht verurteilt zwei Männer zum Tode

Im Gaza-Streifen sind zwei Männer von einem Militärgericht  der Hamas zum Tode verurteilt worden. (Archivbild)

Im Gaza-Streifen sind zwei Männer von einem Militärgericht der Hamas zum Tode verurteilt worden. (Archivbild)

Gaza/Tel Aviv. Ein Militärgericht der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen hat zwei Männer wegen Kollaboration mit Israel zum Tode verurteilt. Die beiden 43 und 30 Jahre alten Männer sollen gehängt werden, wie das Gericht am Sonntagabend mitteilte.

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Den Männern war „Kommunikation mit feindlichen Parteien“ vorgeworfen worden. Sie sollen demnach sensible und genaue Informationen weitergegeben haben, die zur Tötung von militanten Palästinensern durch Israel geführt hätten.

Zuletzt hatte die im Gazastreifen herrschende Hamas Todesurteile im Jahr 2016 vollstreckt. Damals hatte die Organisation drei verurteilte Mörder hinrichten lassen. Seither wurden zwar noch Todesurteile verhängt, aber nicht vollstreckt.

Todesurteile ohne Billigung des Präsidenten

Kurz vor den letzten Exekutionen hatten Hamas-Abgeordnete eine neue Verordnung zur Todesstrafe im Gazastreifen gebilligt. Diese widersprach der bis dato gültigen Praxis, nach der alle Todesurteile von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah im Westjordanland gebilligt werden mussten.

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Das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte verurteilte die aktuelle Gerichtsentscheidung. „Das ist nicht das geeignete Mittel, um Gerechtigkeit zu erreichen oder um jemanden von solchen Verbrechen abzuhalten, sondern vielmehr eine unmenschliche Methode“, hieß es in einer Stellungnahme. Allerdings verurteilten die Menschenrechtler jegliche Zusammenarbeit mit Israel.

Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Staaten begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen. Israel, die EU und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Die rund zwei Millionen Palästinenser in dem Küstengebiet leben nach Angaben von internationalen Hilfsorganisationen unter schwierigen Bedingungen. Es mangelt an Trinkwasser und Strom.

RND/dpa

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