Kita-Schließungen in der Corona-Pandemie: Chancengleichheit ade
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In den ersten Corona-Wellen sind Kitas flächendeckend geschlossen worden.
© Quelle: imago images/Eibner
Jetzt ist es offiziell. Die flächendeckenden Kita-Schließungen während der Corona-Pandemie waren unnötig. Das zeigt eine aktuelle Studie, die zwei Bundesministerien in Auftrag gegeben haben. Weder waren die Kitas Infektionsherde, noch litten viele Kinder unter schweren Verläufen. Was umso schwerwiegender ist: Die Schließungen haben die soziale Ungleichheit schon unter Kleinkindern verstärkt. Aus all dem müssen nun entschieden Konsequenzen gezogen werden, damit das Ideal der Chancengleichheit nicht in noch weitere Ferne rückt als schon vor der Pandemie.
Sicher, im Nachhinein ist man immer schlauer. Belastbare Studien existierten nicht, als die Entscheidungen gefällt werden mussten. Insofern gelten für die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger mildernde Umstände. Doch umso mehr besteht heute Handlungsbedarf.
Kinder aus sozial benachteiligten Familien müssen stärker gefördert werden. Dies gilt ungeachtet der Tatsache, dass viele Kitas mit ihrem meist knappen Personal sich jetzt fragen werden, wie sie diese Aufgabe bewältigen sollen. Die Antwort lautet: Sie brauchen mehr Personal. Doch nicht nur die ohnehin benachteiligten Kinder haben gelitten. Psychische Belastungen und Erkrankungen unter allen Kindern haben zugenommen. Die Fälle häuslicher Gewalt sind gestiegen. Hier muss ebenfalls etwas geschehen. Für Kinder, die Gewalt oder Missbrauch erlebt haben, sowie für diejenigen, die psychisch erkrankt sind, müssen Therapieplätze her. Ein paar Sonderzulassungen, wie von der Regierung in Aussicht gestellt, werden da nicht reichen.
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Und schließlich muss die Bundesregierung dafür sorgen, dass Forschung vorangetrieben wird, um in einem ähnlichen Szenario nicht erneut in einem Wissensvakuum agieren zu müssen. Denn was geschehen ist, war für Eltern und Kinder gravierend genug. Es sollte sich nicht wiederholen.