"Wir müssen jetzt in die Pötte kommen"

Kindergrundsicherung: Familienministerin Paus fordert mehr Tempo

Familienministerin Lisa Paus (Grüne) fordert mehr Tempo bei der Umsetzung der geplanten Kindergrundsicherung.

Familienministerin Lisa Paus (Grüne) fordert mehr Tempo bei der Umsetzung der geplanten Kindergrundsicherung.

Berlin. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) hat mehr Tempo bei der Umsetzung der geplanten Kindergrundsicherung gefordert. „Wir können uns nicht mehr viel Zeit für Streitereien leisten, sondern wir müssen jetzt in die Pötte kommen“, sagte sie am Dienstag in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv. Wenn der Gesetzentwurf bis Ende der Sommerpause fertig werden solle, sei jetzt „die Zeit der Entscheidungen“. Gleichzeitig sei sie zuversichtlich, dass es eine Einigung geben könne.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Lindner: Geht nicht unbedingt um mehr Geld

In der Ampel-Koalition waren die Meinungen über die Reform zuletzt auseinandergegangen. Aus Sicht des Finanzministers Christian Lindner (FDP) geht es vor allem um die Digitalisierung und Vereinfachung der Förderung von Kindern und nicht notwendigerweise um mehr Geld. „Höhere Transfers sind nicht immer der Königsweg“, sagte er dem Nachrichtenportal t-online vergangene Woche.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Paus entgegnete am Dienstag im „ARD-Morgenmagazin“, die Kindergrundsicherung werde allein deshalb mehr Geld kosten, weil mit ihr bestehende Leistungen auch bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen sollen. Als Beispiel nannte sie den Kinderzuschlag, eine Sozialleistung, die bisher nur etwa jeder Dritte beantrage. Allein dass derlei bestehende Hilfen beantragt werden, koste den Bund rund fünf Milliarden Euro. „Was aber gut angelegtes Geld ist, weil es für die Kinder, unsere Zukunft, eine Investition ist“, sagte Paus.

Viele Leistungen bleiben ungenutzt

Bei der Kindergrundsicherung sollen diverse Leistungen vom Kindergeld über den Kinderzuschlag bis hin zur finanziellen Unterstützung für Klassenfahrten und Freizeit gebündelt werden. Viele Familien beantragen Leistungen bislang wegen Unkenntnis oder bürokratischer Hürden nicht. Familien und ihre Kinder sollen ab 2025 von der Grundsicherung profitieren.

„Noch sind wir gut im Zeitplan, aber ja, wir müssen uns in der Ampel jetzt einigen - auf die Eckpunkte und dann auch auf die Finanzierung“, sagte Paus. Dann könne es bis 2025 noch klappen.

Der Paritätische Gesamtverband drängte Lindner dazu, die Reform nicht zu blockieren. „Es führt kein Weg an der Kindergrundsicherung vorbei. Und es ist Aufgabe des Finanzministers, die Mittel dafür zu besorgen“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Dienstag).

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der Deutsche Landkreistag warnte hingegen vor einem Schnellschuss sowie Fehlern bei der Ausgestaltung. Der Präsident, Landrat Reinhard Sager (CDU), sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): „Geht man hier nicht sorgfältig vor, besteht die Gefahr, dass sich für die Familien die Zahl der zuständigen Behörden verdoppelt, man das Reformziel verfehlt und wie so oft bei Sozialleistungen wieder alles nur noch komplizierter wird.“

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken