Kellner: Grüne fällen Entscheidung über Kanzlerkandidatur nach Ostern

Robert Habeck und Annalena Baerbock, Vorsitzende der Grünen – hier beim digitalen Bundesparteitag.

Robert Habeck und Annalena Baerbock, Vorsitzende der Grünen – hier beim digitalen Bundesparteitag.

Berlin. Die Grünen werden erst zwischen Ostern und Pfingsten entscheiden, ob sie mit Annalena Baerbock oder Robert Habeck als Kanzlerkandidatin oder Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl 2021 ziehen. Das sagte der Politische Bundesgeschäftsführer Michael Kellner nach einer entsprechenden Übereinkunft des Bundesvorstandes am Donnerstag dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die Jahresauftaktklausur des Bundesvorstandes begann am Morgen.

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„Wir haben den Zeitplan gerade im Bundesvorstand noch mal festgezurrt“, so Kellner zum RND. „Wir werden unser personelles Angebot unterbreiten, wenn die Bäume wieder richtig grün sind – also zwischen Ostern und Pfingsten. In den Monaten bis dahin werden wir alle noch mit der Bekämpfung der Corona-Krise beschäftigt sein. Das heißt: Zurecht wird der Wahlkampf erst nach Ostern so richtig beginnen.“ Ostermontag ist der 5. April, Pfingstsonntag der 23. Mai.

„Geschlossen bleiben“

Er stellte zugleich klar, dass Baerbock und Habeck die Entscheidung unter sich ausmachen würden. „Die Erwartung der Partei ist vor allem, dass wir da geschlossen bleiben“, sagte Kellner. „Sie würde uns die Ohren lang ziehen, wenn wir uns da zerstreiten würden. Deshalb werden Annalena Baerbock und Robert Habeck gemeinsam einen Vorschlag machen“

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Sie würden „in Gemeinsamkeit entscheiden, welche Aufstellung am besten für unser Land und für die Partei ist. Am Ende werden wir für beide Wahlkampf machen. Wahlkampf ist Teamsport; das wird auch so bleiben. Erst auf den letzten Metern wird eine oder einer – wie im Radrennen – von vorne ziehen.“

Bei der Entscheidung richteten sich die Grünen jedenfalls „nicht an der Union aus“, betonte der Bundesgeschäftsführer. „Unsere Entscheidung ist unabhängig davon.“ Klar sei im Übrigen, dass es eine realistische Chance auf den Wahlsieg gebe: „Wenn alles ausgezeichnet läuft und die Wählerinnen und Wähler das Unwahrscheinliche möglich machen: Ja, dann stellen die Grünen die Kanzlerin oder den Kanzler.“

Chancen auf den Sieg

Es wäre das erste Mal, dass die Grünen in ihrer über vier Jahrzehnte währenden Geschichte einen Kanzlerkandidaten aufstellen. Die guten Umfragen, in denen sie seit Monaten fast durchweg vor der SPD liegen, zwingen sie praktisch dazu. Sowohl die 40-jährige Baerbock als auch der 51-jährige Habeck haben zuletzt erklärt, dass sie sich das Amt zutrauten.

Allerdings ist trotz des nahenden CDU-Parteitages und der Wahl eines neuen CDU-Vorsitzenden bis auf Weiteres ebenfalls unklar, wen CDU und CSU als Kanzlerkandidaten nominieren. Der CSU-Landesgruppenvorsitzende Alexander Dobrindt hatte zuletzt gesagt, eine Nominierung erst nach Ostern sei denkbar.

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Dabei gelten die Siegchancen der Grünen nach Ansicht mancher Beobachter als größer, wenn die Union mit Friedrich Merz ins Rennen geht, da er die politische Mitte frei mache. Dies könnte für die Ökopartei den Reiz erhöhen, ihm mit Baerbock eine Frau entgegenzusetzen. Kellner hatte Merz zuletzt via Twitter als „Macker“ bezeichnet.

Die SPD hat bereits Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten nominiert.

RND

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