COP27 in Ägypten

Kanzler Scholz kündigt weitere Milliarden im Kampf gegen den Klimawandel an

Bundeskanzler Olaf Scholz spricht bei der Weltklimakonferenz COP27.

Bundeskanzler Olaf Scholz spricht bei der Weltklimakonferenz COP27.

Die Bundesregierung will ihre Mittel für den weltweiten Schutz der Wälder auf zwei Milliarden Euro verdoppeln und von Klimakatastrophen betroffene Länder stärker unterstützen. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte bei der Weltklimakonferenz in Ägypten am Montag an, 170 Millionen Euro für einen neuen Schutzschirm für Klimarisiken zur Verfügung zu stellen. Das Entwicklungsministerium teilte mit, dass die Gelder für den Schutz der Regenwälder in Zentralafrika oder Südamerika um eine Milliarde Euro bis 2025 aufgestockt werden. Beides wird aus den jährlichen Mitteln für den Kampf gegen den Klimawandel finanziert, die bis 2025 von 5,3 auf sechs Milliarden Euro steigen sollen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

In seiner Rede warnte Scholz auch vor einer „Renaissance der fossilen Energien“ wie Öl, Gas und Kohle. „Für Deutschland sage ich: Es wird sie auch nicht geben.“ Der Kanzler bekräftigte das Ziel, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll. Das bedeutet, dass der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen und vollständig durch deren Aufnahme etwa in Böden, Wäldern oder Ozeanen ausgeglichen wird.

„Nicht weniger, sondern mehr Tempo, mehr Ehrgeiz, mehr Zusammenarbeit beim Umstieg auf erneuerbare Energien lautet das Gebot unserer Zeit“, betonte Scholz. „Unseren entschlossenen Bekenntnissen zum Klimaschutz müssen ebenso entschlossene Taten folgen.“

So groß wie die EU: 420 Millionen Hektar Wald seit 1990 zerstört

Bei der Weltklimakonferenz in Glasgow hatte Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt eine Milliarde Euro für den globalen Waldschutz im Zeitraum von 2021 bis 2025 zugesagt. Dieser Betrag wird nun auf zwei Milliarden Euro verdoppelt. Nach Angaben des Entwicklungsministeriums gingen seit 1990 schätzungsweise 420 Millionen Hektar Wald verloren, das entspricht ungefähr der Größe der Europäischen Union. 88 Prozent der Waldzerstörung gehe auf die Landwirtschaft zurück. Indirekt trägt auch der Konsum in Europa zur Zerstörung von Wäldern bei. Neben der Holzgewinnung hat auch der Anbau von Kaffee, Kakao, Soja, die Gewinnung von Palmöl oder die Viehzucht zur Zerstörung von Waldflächen geführt.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Entwicklungsministerin Svenja Schulze nannte die Aufstockung der Mittel „ein starkes Zeichen der Solidarität“. „Ohne eine intakte Natur stehen die Menschen den Naturgewalten schutzlos gegenüber“, sagte die SPD-Politikerin. „Wälder sind Heimat für Tier- und Pflanzenarten, aber auch Lebensgrundlage von Menschen auf der ganzen Welt. Darum ist Waldschutz auch Armutsbekämpfung.“

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken