Kampfpanzer für die Ukraine: Putin eskaliert so oder so, wie er will
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Ein britischer Challenger II Main Battle Tank beim Manöver Swift Sword 3 in der Wüste von Oman.
© Quelle: Ben Birchall/PA Wire/dpa
Die Briten machen nun Ernst. Sie wollen 14 Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 an die Ukraine liefern. Polen wiederum möchte Leopard-2-Panzer in das von Russland brutal angegriffene Land schicken. Das bringt Deutschland weiter unter Zugzwang. Zur Lieferung der polnischen Leopard-Panzer müsste Berlin Ja sagen. Und am Freitag wird auf dem US-Stützpunkt Ramstein eine weitere Ukraine-Konferenz stattfinden. Was heute gilt, muss in fünf Tagen nicht mehr gelten.
Kanzler Olaf Scholz sagt, er lasse sich nicht drängen. Klar ist: Was die Briten tun, ist für die Ampelkoalition nicht ganz so entscheidend wie das, was die USA und Frankreich tun. Klar ist nämlich ebenso: Als sie Schützenpanzer in Aussicht stellten, zog der Kanzler auf der Stelle nach. Und was Leopard-Panzer angeht, drängt unter anderem der grüne Vizekanzler Robert Habeck. Nato-Chef Jens Stoltenberg erwartet in naher Zukunft ebenfalls mehr Waffenlieferungen.
Kein kategorischer Unterschied zwischen Schützen- und Kampfpanzern
Zwischen Schützen- und Kampfpanzern besteht kein kategorischer Unterschied, sondern nur ein gradueller. Russlands Präsident Wladimir Putin eskaliert im Zweifel so oder so, wie er will. Aufhorchen ließ jedoch, was der ukrainische Verteidigungsminister Oleksyj Resnikow dieser Tage sagte: dass sein Land de facto längst Nato-Mitglied sei. Mit jeder weiteren Waffe, die aus dem Westen kommt, wird diese Feststellung plausibler – zumal Schützen- wie Kampfpanzer instand gehalten und gewartet werden müssen. Auch dabei ist die Ukraine auf Hilfe angewiesen. Die Abhängigkeit nimmt stetig zu.
Was Briten und Polen forcieren, hat jedenfalls Folgen – ob das der deutschen Regierung gefällt oder nicht. Sie sollte sich dem beugen und am besten jetzt schon das vorbereiten, was bald ohnehin wieder unvermeidlich wird.