Demonstrationen in deutschen Städten

Jahrestag des Kriegsbeginns: Zehntausende zeigen Solidarität mit der Ukraine

Demonstranten laufen auf der Demo unter dem Motto „Wir werden nie vergessen“ die Karl-Marx-Allee in Berlin entlang.

Demonstranten laufen auf der Demo unter dem Motto „Wir werden nie vergessen“ die Karl-Marx-Allee in Berlin entlang.

Hannover/Osnabrück/Bremen. Ein Jahr nach Beginn des Krieges haben sich Politiker, Bürger und Vereine in zahlreichen deutschen Städten solidarisch mit der Ukraine gezeigt. Mehrere Landtage brachten ihre Solidarität zum Ausdruck, indem sie ukrainische Fahnen hissten und der Opfer gedachten.

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+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

In Berlin demonstrierten mehr als 10.000 Menschen mit Fahnen und Transparenten gegen den Krieg. Diese Zahl nannte die Polizei am Freitagabend. Die Demonstranten zogen über den Boulevard Unter den Linden vorbei an der russischen Botschaft zum Brandenburger Tor, das am Abend blau-gelb angestrahlt wurde. Bei einer Kundgebung am Tor riefen Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev zur Unterstützung der Ukraine auf. Begleitet wurden sie auf der Bühne von vielen Botschaftern weiterer europäischer Länder.

Viele Demonstranten schwenkten blau-gelbe ukrainische Flaggen. Immer wieder riefen sie „Freiheit für die Ukraine“ und „Stoppt den Krieg“. Vor der Russischen Botschaft nahe das Brandenburger Tors skandierten die Menschen: „Russland ist ein Terrorstaat“. Auf einem großen Transparent stand: „Freedom for Ukraine“. Rund 800 Polizisten waren im Einsatz. Bis auf einen Eierwurf auf die Botschaft kam es zu keinen Zwischenfällen.

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Am Freitagabend erinnerte Giffey an den Beginn des Krieges vor einem Jahr und sprach von der „Angst und Verzweiflung der Menschen“. Es gehe um einen „Angriff auch auf unser friedliches Zusammenleben in Europa“, sagte sie. „Wir werden mit unserer gemeinsamen Kraft dagegen halten. Ich empfinde tiefe Hochachtung vor dem unerschütterlichen Mut der Ukrainer.“

Botschafter Makeiev dankte den Deutschen für ihre „fantastische Solidarität“. Eine Million Ukrainer hätten Schutz gefunden und Deutschland habe Waffen geliefert. „Deutsche Waffen retten Leben. Deutsche Waffen retten Ukrainer“, rief er. „Wir werden gewinnen. Zusammen.“ Auf Ukrainisch rief er: „Ruhm der Ukraine.“ Die Demonstranten antworteten: „Den Helden Ruhm“.

Menschenkette zwischen Münster und Osnabrück

Tausende demonstrierten mit einer Menschenkette zwischen Münster und Osnabrück für Frieden in der Ukraine und auf der Welt. Am Nachmittag gelang der Lückenschluss der rund 50 Kilometer langen Strecke zwischen den Universitätsstädten. Laut den Organisatoren hatten sich mehr als 20.000 Menschen zu der Friedenskette angemeldet. „Das ist ein ganz starkes Zeichen der Solidarität“, sagte die Osnabrücker Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU).

24.02.2023, Nordrhein-Westfalen, Münster: Menschen demonstrieren gegen den Krieg in der Ukraine auf dem Prinzipalmarkt und bilden dabei einen Teil einer Menschenkette. Diese soll vom Friedenssaal Münster zum Friedenssaal Osnabrück führen Foto: Christoph Reichwein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

24.02.2023, Nordrhein-Westfalen, Münster: Menschen demonstrieren gegen den Krieg in der Ukraine auf dem Prinzipalmarkt und bilden dabei einen Teil einer Menschenkette. Diese soll vom Friedenssaal Münster zum Friedenssaal Osnabrück führen Foto: Christoph Reichwein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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Niedersachsens Ministerpräsident Weil: „Dieser Krieg ist ein Verbrechen“

„Dieser Krieg, dieser Angriff, verstößt gegen alle Regeln des Völkerrechts, dieser Krieg ist ein Verbrechen“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Freitagabend bei einer Kundgebung in Hannover. Niedersachsen sei solidarisch mit einem „ungeheuer tapferen“ Volk in der Ukraine, betonte der Regierungschef. Er hoffe, dass wie bei David gegen Goliath der vermeintlich Schwächere in diesem Krieg gewinnen werde. Frieden könne es nur mit Zustimmung der Ukraine geben, betonte er.

Schweigeminute für die Opfer des Krieges in Frankfurt am Main

Etwa tausend Menschen gingen in Frankfurt am Main für ein Ende des Krieges auf die Straße. Die meisten von ihnen waren Ukrainer, viele von ihnen trugen Flaggen in den Nationalfarben blau und gelb um die Schultern. „Die Ukraine wird gewinnen“, skandierten die Demonstranten auf ihrem Marsch durch die Frankfurter Innenstadt und bezeichneten Russland als „Terrorstaat“. Vor dem Rathaus herrschte für eine Minute völlige Stille, als die Demonstranten während einer Schweigeminute für die Opfer des Krieges auf die Knie gingen.

Zum Jahrestag des russischen Ueberfalls auf die Ukraine am Freitag haben sich laut Veranstaltern rund 20.000 Menschen an einer "Friedenskette" zwischen Osnabrueck und Muenster beteiligt. Insgesamt sollte die Menschenkette ueber 50 Kilometer verlaufen. Im Bild vom 24.02.2023: Teilnehmende geben sich in der Altstadt von Osnabrueck die Haende und schliessen die Kette. Aufgerufen hatten Friedensinitiativen, Verbaende, Vereine und Kirchen. (Siehe epd-Meldung vom 24.02.2023)

Zum Jahrestag des russischen Ueberfalls auf die Ukraine am Freitag haben sich laut Veranstaltern rund 20.000 Menschen an einer "Friedenskette" zwischen Osnabrueck und Muenster beteiligt. Insgesamt sollte die Menschenkette ueber 50 Kilometer verlaufen. Im Bild vom 24.02.2023: Teilnehmende geben sich in der Altstadt von Osnabrueck die Haende und schliessen die Kette. Aufgerufen hatten Friedensinitiativen, Verbaende, Vereine und Kirchen. (Siehe epd-Meldung vom 24.02.2023)

Vitali Klitschko in Dresden zugeschaltet

In Dresden versammelten sich unter dem Motto „Solidarität mit der Ukraine“ Schätzungen zufolge rund 1500 Menschen auf dem Neumarkt. Per Video zugeschaltet war Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, der sich für die Unterstützung seines Landes im Krieg mit Russland bedankte. „Wir kämpfen jeden Tag für die Unabhängigkeit und Freiheit, nicht nur unseres Land und seiner Bürger. Wir kämpfen für eine friedliche Zukunft eines jeden Europäers“, sagte Klitschko.

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Derweil versammelten sich auf dem nahe gelegenen Theaterplatz mehrere Hundert Menschen zu einer Demo, zu der unter anderem die AfD aufgerufen hatte. Mit dabei waren der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke und der ehemalige österreichische Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache. Pegida-Chef Lutz Bachmann gehörte zu den Organisatoren. Die zentrale Forderung lautete: Stopp der Waffenlieferungen. Der Bundesregierung wurde Kriegstreiberei vorgeworfen. Gegen die Demo formte sich lautstarker Protest.

Demonstrationen auch in Köln, München und Hamburg

„Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit“, sagte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) in Wiesbaden. „Nur eine militärisch starke Ukraine wird das russische Regime an den Verhandlungstisch zwingen.“ Als Zeichen der Solidarität hisste er mit dem Generalkonsul der Ukraine in Frankfurt, Vadym Kostiuk, die ukrainische Flagge vor der hessischen Staatskanzlei.

Vor dem Düsseldorfer Rathaus versammelten sich mittags zahlreiche Menschen zu einer Schweigeminute. Mit vielen weiteren Kundgebungen, Gebeten und Mahnwachen wurde an die Opfer des Kriegs und das Leid der Geflüchteten erinnert. In Köln gab es am Abend ein Benefizkonzert.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte bei einer Kundgebung: „Heute erneuern wir hier in Köln unsere Zusage, unser Versprechen: Wer vor Putins Krieg flieht, ist bei uns in Nordrhein-Westfalen herzlich willkommen.“ Die Ukrainer könnten sich auf Nordrhein-Westfalen verlassen.

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Auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bekräftigte auf einer Kundgebung in München die Solidarität mit der Ukraine. „Wir stehen für Demokratie, Menschenrechte und wir stehen weiter fest an der Seite der ukrainischen Bevölkerung und unserer Partnerstadt Kiew“, sagte Reiter laut Redemanuskript.

In Hamburg waren Bürgerinnen und Bürger um 12.00 Uhr zu einer Gedenkminute aufgerufen, zu der etwa die Hochbahn still stand. Am Flughafen der Hansestadt pausierte nach Angaben einer Sprecherin kurz der Check-in.

Russische Truppen waren am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert. In dem Krieg wurden bisher Tausende Soldaten beider Seiten und nach UN-Angaben mehr als 8000 Zivilisten getötet.

RND/dpa

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