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Umstrittene Justizreform

Israel: Zehntausende protestieren gegen Regierung von Netanjahu

Am Samstagabend haben Menschen in Israel erneut gegen die Pläne der Regierung von Premierminister Netanjahu protestiert, das Justizsystem zu reformieren.

Am Samstagabend haben Menschen in Israel erneut gegen die Pläne der Regierung von Premierminister Netanjahu protestiert, das Justizsystem zu reformieren.

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Tel Aviv. Aus Protest gegen die rechts-religiöse Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sind in Israel wieder Zehntausende auf die Straße gegangen. Sie versammelten sich am Samstagabend in mehreren großen Städten und schwenkten israelische Flaggen.

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Demonstranten in Tel Aviv.

Demonstranten in Tel Aviv.

Auf Bannern und Schildern in Tel Aviv waren Parolen zu lesen wie „Stoppt sie“, „Israel ist nicht der Iran“ oder „Die plündernde Regierung“. Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich allein in der Mittelmeer-Metropole mehr als 130.000 Menschen.

Wegen einer von der Regierung vorangetriebenen Justizreform kommt es seit Monaten in Israel landesweit regelmäßig zu Kundgebungen. Diese Woche richtete sich der Protest auch gegen die geplante neue Verteilung der Staatsfinanzen.

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Israel: Proteste gegen Justizreform in rund 150 Städten
15.04.2023, Israel, Tel Aviv: Israelische Polizeibeamte verhaften einen Demonstranten während einer Demonstration gegen die Pläne der Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu, das Justizsystem zu reformieren. Foto: Ilia Yefimovich/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ministerpräsident Netanjahu hatte das Vorhaben vorerst um einige Wochen verschoben, weil er zunächst noch weitere Gespräche führen wollte.

Die Regierung muss den Haushalt bis Ende Mai verabschieden. Medienberichten zufolge sollen insbesondere die streng-religiösen Koalitionsparteien von den bereits vom Finanzausschuss gebilligten Plänen profitieren.

Die Organisatoren der Proteste warfen der Regierung vor, „die Staatskasse zugunsten politischer Korruption zu plündern“. Netanjahu verteile Steuergelder an seine Verbündeten, „um die Umsetzung diktatorischer Gesetze zu erleichtern“, hieß es in einer Mitteilung.

In Tel Aviv beteiligten sich mehr als 130.000 Menschen an den Protesten.

In Tel Aviv beteiligten sich mehr als 130.000 Menschen an den Protesten.

Die rechts-religiöse Koalition will mit einer Umgestaltung des Justizwesens den Einfluss des obersten nationalen Gerichts beschneiden. Sie wirft dem Gericht übertriebene Einmischung in politische Entscheidungen vor.

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Kritiker sehen die Gewaltenteilung in Gefahr und warnen vor einer Staatskrise. Netanjahu hatte die Pläne im März ausgesetzt. Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition über einen Kompromiss blieben bislang erfolglos.

RND/dpa

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