Impfmüdes Sachsen: Darum sind die regionalen Unterschiede so groß
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Stefan Peplinski (rechts) lässt sich im Kulturhaus im sächsischen Aue-Bad Schlema von Albert Tauchert, Impfarzt, gegen das Coronavirus impfen. Für die zweitägige Impfaktion hat sich die Stadt etwas Besonderes ausgedacht. Nach erfolgreicher Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlos eine Bratwurst. Sachsen ist bislang Schlusslicht beim Impfen.
© Quelle: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/
Dresden. Laut Robert Koch-Institut (RKI) hat Sachsen mit nur 48,4 Prozent vollständig Geimpften (Stand: 6. August 2021) die niedrigste Impfquote in ganz Deutschland. Laut einer internen Statistik der sächsischen Landesregierung gibt es aber regional große Unterschiede.
Wie die „Leipziger Volkszeitung” berichtet, wurden etwa im Vogtland bereits 61,8 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig immunisiert. Damit liegt das Vogtland sogar über dem Bundesschnitt (54,1 Prozent vollständig Geimpfte, Stand: 6. August 2021).
Auf dem zweiten Platz liegt der Landkreis Leipzig, wo bereits 53,7 Prozent der Bevölkerung zwei Impfdosen erhielten. Unerwartet folgt Chemnitz mit einer Impfquote von 53,1 Prozent.
In Chemnitz lagen die Erwartungen niedrig, da bereits bekannt war, dass dort Hausarztpraxen sehr wenige Impfungen durchführten. Offenbar wurde in Chemnitz aber das Angebot der Impfzentren stärker wahrgenommen.
Etwa jeder Dritte im Erzgebirgskreis ist vollständig geimpft
Letzter in der Statistik ist der Erzgebirgskreis. Dort wurden bisher nur 36 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft.
Die Statistik der Landesregierung weist die Impfquoten bis zum 27. Juli 2021 aus. Es ist allerdings unklar, ob das RKI in den Rohdaten auch Impfungen mit dem Vakzin von Johnson & Johnson aufführte, das nur eine Dosis benötigt.
Erklärungen für regionale Unterschiede
Offenbar gibt es verschiedene Erklärungen für die regionalen Unterschiede: Zum einen konnten die Sächsinnen und Sachsen jedes Impfzentrum im Freistaat nutzen und waren nicht an ihre Wohnorte gebunden – schon früh auch ohne Termin. Zum anderen stellte die Landesregierung im Frühjahr Extradosen für das Vogtland bereit, die ohne Priorisierung verimpft wurden. Damals lagen die Infektionszahlen in dem Landkreis besonders hoch.
Ein Zusammenhang zwischen AfD-Sympathien und Impfunwilligkeit konnte anhand der Statistik nur teilweise nachgewiesen werden. Bautzen etwa liegt bei einer Impfquote von nur 36,2 Prozent – drei von fünf Wahlkreisen gingen bei der letzten Landtagswahl hier an die AfD. In Görlitz wurde schon mehr als jeder Zweite vollständig immunisiert (52,4 Prozent) – aber auch hier gewann die AfD zwei von vier Wahlkreisen.
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RND/sic