Hohe Kosten, wenige Nutzer: Autobahn-App vom Bund floppt
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Ein Smartphone zeigt die App der Autobahn GmbH des Bundes mit der gesperrten Autobahnstrecke zwischen Düsseldorf und Euskirchen (Archiv).
© Quelle: David Young/dpa
Berlin. Rund 1,2 Millionen Euro hat die Autobahn GmbH des Bundes in die Entwicklung einer eigenen App gesteckt, die Autofahrerinnen und Autofahrern dabei helfen soll, möglichst schnell an ihr Zeil zu kommen. Die Anwendung versorgt laut der bundeseigenen GmbH Nutzerinnen und Nutzer mit Verkehrsmeldungen, Informationen zu E‑Ladestationen, Rast- und Parkplätzen und greife dabei auf Kameras an den Strecken auch auf exklusive Daten des Bundes zurück.
Der Bund der Steuerzahler (BdSt) bezweifelt mit Blick auf bereits bestehende Angebote allerdings den Nutzen der Autobahn-App. Er kritisiert im Zuge der Vorstellung des Schwarzbuchs 2020/2021 nicht nur die hohen Entwicklungs- und Werbekosten, sondern auch den Fakt, dass die Autobahn GmbH mit falschen Versprechungen wirbt: „Auf Nachfrage des BdSt stellte sich heraus: Die Daten stehen nicht nur der Autobahn-App“ zur Verfügung, „sondern auch den Entwicklern anderer Anwendungen“.
Laut dem BdSt hält sich auch die Begeisterung der Nutzerinnen und Nutzer in Grenzen: Zwar sei die Zahl der Downloads gestiegen von rund 180.500 im Juli auf rund 400.000 im September, allerdings sei die Anzahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer in diesem Zeitraum deutlich eingebrochen: von rund 130.000 auf rund 14.000. Auch in den App-Stores von Google und Apple liege die Bewertung unter zwei von fünf möglichen Sternen.