Giffey startet große Initiative gegen Gewalt an Frauen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NIVGDFLCQFGBJFD4ZCLHPPM4UM.jpg)
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will gegen zunehmende Gewalt an Frauen vorgehen.
© Quelle: imago images/Emmanuele Contini
Berlin. Von Gewalt betroffene Frauen sollen nach Vorstellung von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey in Zukunft einen Rechtsanspruch auf einen Platz im Frauenhaus erhalten. „Das wird Zukunftsthema sein“, sagte die SPD-Politikerin am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Im Moment gebe es aber nicht genügend Plätze. „Da müssen alle ran, damit wir einen Rechtsanspruch tatsächlich auch perspektivisch schaffen können.“
Die Ministerin will am Montag eine bundesweite Initiative starten. Anlass ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Unter der Überschrift „Stärker als Gewalt“ haben sich dafür Organisationen zusammengeschlossen, die Betroffenen helfen. Allein der Bund plant dafür in den kommenden vier Jahren jährlich 30 Millionen Euro ein. „Es wird konkret in den Platzausbau gehen, das heißt Erweiterung von Frauenhäusern, Schaffung neuer Plätze“, sagte Giffey. Bundesweit gibt es etwa 350 Frauenhäuser, also Zufluchtsorte für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen.
122 Frauen wurden 2018 von Partnern oder Ex-Partnern getötet
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 122 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet worden. Insgesamt wurden über 114.000 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt, Bedrohungen oder Nötigungen durch ihre Ehemänner, Partner oder Ex-Partner. Das zeigt eine Auswertung des Bundeskriminalamts (BKA) zum Thema Partnerschaftsgewalt. Daneben gab es auch rund 26.000 Männer, die von ihren Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen bedroht, genötigt oder angegriffen wurden.
Die Familienministerin hatte bereits im März einen Rechtsanspruch für einen Platz im Frauenhaus gefordert, auch die Grünen setzen sich dafür ein.
RND/dpa