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Gabriel weist Erdogans Aufruf zum Wahlboykott zurück

Außenminister Sigmar Gabriel ruft Deutsch-Türken auf, sich nicht von Erdogan aufwiegeln zu lassen.

Außenminister Sigmar Gabriel ruft Deutsch-Türken auf, sich nicht von Erdogan aufwiegeln zu lassen.

Hannover. Außenminister Sigmar Gabriel hat den Aufruf des türkischen Staatspräsidenten Erdogan zum Wahlboykott von CDU, SPD und Grünen bei der kommenden Bundestagswahl scharf kritisiert. "Das ist ein bislang einmaliger Akt des Eingriffs in die Souveränität unseres Landes", sagte Gabriel den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND). "Dieser Eingriff Erdogans in den deutschen Wahlkampf zeigt, dass er die Menschen in Deutschland gegeneinander aufhetzen will." Gabriel sagte weiter: "Ich rufe alle Menschen in Deutschland dazu auf, diesem Versuch entgegen zu treten."

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Er bat die Menschen, die aus der Türkei stammen aber einen deutschen Pass hätten, an der Bundestagswahl teilzunehmen und eine demokratische Partei zu wählen. „Zeigen wir denen, die uns gegeneinander ausspielen wollen, dass wir dieses böse Spiel nicht mitmachen“, so Gabriel. In Deutschland fänden alle Menschen jedweder Herkunft das, „was Erdogan in der Türkei zerstören will: Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie.“

Der Co-Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Atila Karabörklü, hat die Einmischung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in den Bundestagswahlkampf ebenfalls empört zurückgewiesen. „Erdogan möchte die deutsche Gesellschaft spalten, er treibt die Segregation voran“, sagte Karabörklü dem RND. „Die Gräben werden immer tiefer.“ Erdogans Ziel sei es, „der deutschen Demokratie zu schaden“, kritisierte Karabörklü.

Von RND

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