Kurz vor FIFA-Kongress in Ruanda

Nach Fußball-WM 2022: Amnesty fordert von FIFA Entschädigung für Arbeitsmigranten in Katar

Die Spieler von Mexiko und Polen stehen vor einem Vorrundenspiel vor einem übergroßen Weltpokal (Archivbild).

Die Spieler von Mexiko und Polen stehen vor einem Vorrundenspiel vor einem übergroßen Weltpokal (Archivbild).

Zürich. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty und die Nichtregierungsorganisation Avaaz haben die FIFA in einem Offenen Brief zur finanziellen Entschädigung von Arbeitsmigranten in Katar aufgefordert. Amnesty zufolge stehen über eine Million Unterschriften unter dem Schreiben, das dem Fußball-Weltverband kurz vor dem FIFA-Kongress an diesem Donnerstag in Kigali überreicht wurde. Die Menschenrechtsorganisation erwarte von den nationalen Verbänden, „die FIFA noch auf dem Kongress unter Druck zu setzen, um die erfolgten Menschenrechtsverletzungen zu entschädigen“.

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Vor und während der WM Ende 2022 war es immer wieder zu scharfer Kritik an der Menschenrechtslage im Emirat Katar gekommen. Insbesondere die Lebens- und Arbeitsbedingungen ausländischer Arbeiter standen im Fokus. FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte einen Entschädigungsfonds sowie die Eröffnung eines Gewerkschaftsbüros in der Hauptstadt Doha angekündigt.

Amnesty fordert „Kehrtwende im internationalen Fußball“

„Auch Monate nach der WM bleibt der Weltfußballverband die menschenrechtlich gebotene Entschädigung der Betroffenen und ihrer Angehörigen schuldig“, sagte Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland. „Und auch die in den FIFA-Statuten überfällige geregelte Berücksichtigung von Menschenrechten bleibt weiter Schall und Rauch, wie die Vergabe der Club-Weltmeisterschaft an Saudi-Arabien zeigt.“ Es brauche eine „eine Kehrtwende im internationalen Fußball“.

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Wenn die FIFA weiter „ihre menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten“ verletze, stelle sich die Frage, „ob sich Mitglieder der Bundesregierung künftig noch guten Gewissens in eine FIFA-Veranstaltung neben deren Führung setzen können“, sagte Beeko. „Nehmen die deutsche Politik und der deutsche Sport ihr Bekenntnis zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht von Unternehmen ernst, so darf es kein „Weiter so“ geben.“

Infantino wird in Kigali aller Voraussicht nach mit großer Mehrheit in eine weitere Amtszeit gewählt werden. Der Deutsche Fußball-Bund hatte zuletzt offen gelassen, ob der Schweizer unterstützt werde oder nicht. Der norwegische Verband kündigte unterdessen an, Infantino die Stimme zu verweigern.

RND/dpa

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