Friedrich Merz ist CDU-Vorsitzender: Parteitag stimmt mit 95 Prozent der Stimmen dafür
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Friedrich Merz (l.), künftiger CDU-Bundesvorsitzender, nimmt die Gratulation von seinem Vorgänger Armin Laschet beim Bundesparteitag der CDU im Konrad-Adenauer-Haus entgegen. Beim 34. Parteitag der CDU wurde Merz als neuer Bundesvorsitzender gewählt.
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
Berlin. Friedrich Merz ist der neue Parteivorsitzende der CDU. Die Delegierten eines Parteitags wählten den 66-jährige einstigen Unionsfraktionsvorsitzenden mit einer überwältigenden Mehrheit von 94,62 Prozent an die Spitze der Partei. Auf Merz entfielen 915 der Stimmen.
Er übernimmt das Amt von Armin Laschet, der nach der Niederlage der CDU bei der Bundestagswahl im Herbst seinen Rückzug angekündigt hatte. Merz hatte zuvor zweimal vergeblich versucht, den Parteivorsitz zu erringen. Er muss die CDU nun nach 16 Jahren Regierung als Oppositionspartei neu aufstellen.
Das Votum muss aus satzungsrechtlichen Gründen noch durch eine schriftliche Wahl bestätigt werden, deren Ergebnis am kommenden Freitag feststehen soll. Dies gilt allerdings nur noch als Formsache.
Basis stimmte für Merz
Merz war ohne Gegenkandidaten angetreten, nachdem er sich im Dezember bei einer Befragung der CDU-Mitglieder klar gegen seine Konkurrenten, den Außenpolitiker Norbert Röttgen und Ex-Kanzleramtschef Helge Braun, durchgesetzt hatte.
Merz, der den Kurs der früheren Kanzlerin und Parteichefin zum Teil harsch kritisiert hatte, war vor allem vom Wirtschaftsflügel und von der Jungen Union unterstützt worden. Sein Image als Kandidat der Konservativen und des Wirtschaftsflügels hat er zuletzt zu zerstreuen versucht.
Merkel hatte Merz vor genau 20 Jahren in der letzten Oppositionsphase der CDU vom Fraktionsvorsitz verdrängt. Wenig später verabschiedete sich Merz als Fraktionsvize, 2009 schied er aus der Politik aus. Zuletzt war er unter anderem Aufsichtsratsvorsitzender des US-Vermögensverwalters BlackRock in Deutschland.
Merz verlor 2018 gegen Kramp-Karrenbauer
Der Jurist aus dem Sauerland ist der dritte Parteivorsitzende der CDU seit 2018. Der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet war vor einem Jahr ins Spitzenamt der Partei gewählt worden, für das sich damals neben Merz auch Röttgen beworben hatte.
Direkt nach dem Rückzug von Angela Merkel als CDU-Chefin im Jahr 2018 folgte die frühere saarländische Ministerpräsidentin und damalige CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, die sich gegen Merz und den damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn durchsetzte. Sie zog sich 2020 wegen mangelnder Unterstützung aus der Partei und einer Auseinandersetzung über den Kurs gegenüber der AfD mit dem Thüringer Landesverband zurück.