Deutschland und Polen wollen über Fischsterben in Oder beraten
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Das Fischsterben in der Oder wurde von deutscher wie polnischer Seite auch als Kommunikationsproblem dargestellt. Das soll sich nun ändern.
© Quelle: Marcin Bielecki/PAP/dpa
Eilsleben/Berlin. Bundesumweltministerin Steffi Lemke will sich mit ihrer polnischen Amtskollegin Anna Moskwa über die Umweltkatastrophe an der Oder beraten. Das Thema werde bei dem schon länger geplanten deutsch-polnischen Umweltrat am kommenden Montag diskutiert, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in Eilsleben in Sachsen-Anhalt. Neben der weiteren Aufklärung wolle man darüber sprechen, wie die Oder regeneriert werden und ein besserer ökologischer Zustand erreicht werden könne.
Polen schließt Quecksilber als Ursache für Fischsterben in der Oder aus
Die Suche nach der Ursache für das massenhafte Sterben in der Oder geht weiter. Umweltministerin Lemke bemängelte die deutsch-polnische Zusammenarbeit.
© Quelle: dpa
Lemke hatte bereits ein Ende des Oder-Ausbaus gefordert. „Wir brauchen jetzt die Flachwasserbereiche für die Regeneration der Fischbestände. Das sollte aus meiner Sicht jetzt absolute Priorität haben. Und deshalb keine Baumaßnahmen, weil die der Regeneration entgegenstehen würden“, sagte Lemke am Donnerstag weiter. „Über die Frage von Wiederbesatz et cetera haben wir bisher noch keine Diskussion und keine Erkenntnisse, was Sinn ergeben könnte.“ Das solle mit Experten, den Ländern, Berufsfischern und Anglern besprochen werden.
Eine gemeinsame Expertengruppe ist bereits eingerichtet worden, die unter anderem den Auftrag hat, die Analyse der Ursache zu begleiten. „Wir haben noch keine abschließende Schadensursache, weil die Identifizierung des Verursachers komplex ist“, sagte Lemke. „Es sind mehrere Hundert potenzielle chemische Substanzen geht, die wahrscheinlich auch noch mit der Hitze und niedrigen Wasserständen interagiert haben.“
Im Kleinen Haff an der Odermündung darf ab heute wieder bedenkenlos gebadet und geangelt werden. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns hob am Donnerstag die vorsorgliche Badewarnung auf und nahm auch die Empfehlung zurück, auf Angeln und Fischen zu verzichten. In der Oder waren massenhaft tote Fische entdeckt worden. Die genaue Ursache für das Fischsterben ist immer noch unklar.
RND/dpa