Fachkräftemangel: Es fehlt an allen Ecken und Enden
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In vielen Branchen fehlt es an Fachkräften – auch in der Gesundheitsbranche. (Symbolbild)
© Quelle: IMAGO/photothek
Pflegeheime, Flughäfen, Handwerk – das sind nur drei Beispiele zahlreicher Branchen, die schon viel zu lange unter dem Fachkräftemangel leiden. Das Problem wird sich durch den demografischen Wandel weiter verschärfen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Es ist höchste Zeit, endlich entschieden gegenzusteuern. Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung kann aber nur ein erster Schritt sein.
Transformationsaufgabe lahmt aufgrund fehlender Fachkräfte
Nahezu jede aktuelle und kommende Transformationsaufgabe, etwa der Umbau der Wirtschaft in Richtung CO₂-Neutralität oder die Digitalisierung, lahmt auch aufgrund fehlender Fachkräfte. Der Mangel zeigt sich beim Ausbau des Bahnnetzes, beim Aufstellen von Windkraftanlagen und bei der Sanierung maroder Schulen. Angesichts der gewaltigen Herausforderung ist es richtig, dass die Ampelkoalition nicht nur auf Zuwanderung aus dem Ausland blickt. Auch in Deutschland muss das große Potenzial genutzt werden, Menschen aus- oder weiterzubilden und für sie die richtigen Arbeitsstellen – bestenfalls in Mangelberufen – zu finden.
Reformierung des Einwanderungsrechtes soll rasch geschehen
Die Herausforderung auch von der migrationspolitischen Seite anzugehen ist aber ebenso essentiell. Dafür will die Ampel das Einwanderungsrecht reformieren – das sollte nun rasch geschehen. Deutschland muss für Arbeitsmigration viel attraktiver werden: Auch Personen, die keine Ausbildung abgeschlossen haben, aber stattdessen jahrelange Berufserfahrung aufweisen können, sollten hierzulande beruflich Fuß fassen können.
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Andrea Nahles: „Uns droht eine Rezession – aber der Arbeitsmarkt ist robust"
Wirtschaft schlecht, Arbeitsmarkt gut? Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, erklärt im RND-Interview, wie das sein kann. Im Gespräch mit den RND-Korrespondenten Tobias Peter und Alisha Mendgen warnt sie außerdem vor einem neuen Generalverdacht gegenüber Langzeitarbeitslosen. Und sie spricht über den Rollenwechsel von der Politikerin zur Behördenchefin.
Bislang scheiterte die Fachkräfteeinwanderung allzu oft an überarbeiteten Behörden und umständlichen Prozessen, sowie einem kaum zu überblickenden Chaos bei der Anerkennung ausländischer Qualifikationen. Radikal vereinfachte Regeln und Prozesse sowie mehr Personal in den zuständigen Ämtern sind ein Muss. Sonst drohen Unternehmen und Einwanderer schon an der Antragstellung zu verzweifeln.