EU-Pläne zu Nachhaltigkeit: Tschechien will bessere Bedingungen für Atomkraft
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Aus den Kühltürmen des Kernkraftwerks Gundremmingen steigt kein Dampf auf.
© Quelle: Stefan Puchner/dpa
Prag. Tschechien gehen die Pläne der EU-Kommission zur Einstufung von Atomkraft und Erdgas als klimafreundlich einem Bericht zufolge nicht weit genug. Die liberalkonservative Regierung in Prag unter Ministerpräsident Petr Fiala habe mehrere Änderungsvorschläge an Brüssel übermittelt, berichtete die tschechische Wirtschaftszeitung „Hospodarske noviny“.
Demnach fordert Prag, dass Atomkraft nicht als Übergangstechnologie eingestuft werden dürfe. Bisher ist vorgesehen, dass nur bis 2045 erteilte Genehmigungen für neue Atomkraftwerke unter die sogenannte Taxonomieverordnung fallen.
Tschechien auch gegen Endlager-Regel
Auf Ablehnung sei zudem die Forderung gestoßen, dass Endlager für den hoch radioaktiven Müll bis 2050 betriebsbereit sein sollen. In Tschechien läuft noch die Suche nach einem geeigneten Standort, wobei auch Lokalitäten unweit der bayerischen Landesgrenze in Betracht gezogen werden.
Mehr Atomkraft statt Kohle geplant
Auf Kritik stießen zudem die geplanten jährlichen Grenzwerte für den Kohlendioxid-Ausstoß von Gaskraftwerken. Das deutsche Nachbarland will den Anteil der Atomkraft am Strommix bis 2040 auf mehr als die Hälfte erhöhen und bis 2033 aus der Kohle aussteigen. Das AKW Temelin - neben dem AKW Dukovany einer von zwei Standorten - ist nur knapp 60 Kilometer von der bayerischen Landesgrenze entfernt.
RND/dpa