Aktion in vier Städten

„Erwarte davon viel“: Lauterbach schickt Impfbusse in soziale Brennpunkte

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit Düzen Tekkal, Gründerin und Vorsitzende von „German Dream", bei der Auftaktveranstaltung der Impfen-Hilft-Tour in Berlin.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit Düzen Tekkal, Gründerin und Vorsitzende von „German Dream", bei der Auftaktveranstaltung der Impfen-Hilft-Tour in Berlin.

Berlin. Karl Lauterbach bemüht sich seit Monaten darum, der stockenden Corona-Impfkampagne in Deutschland neuen Schwung zu verleihen. Zuletzt musste der Bundesgesundheitsminister von der SPD erkennen, dass auch der neue Totimpfstoff Novavax bei den meisten Skeptikern und Impfmuffeln – anders als erhofft – zu keinem Umdenken geführt hat.

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„Wir haben eine Impflücke, die wir nicht akzeptieren können“, räumte Lauterbach am Donnerstag bei einem Termin in Berlin-Neukölln ein. „Die Impflücke ist so hoch, dass wir ohne eine deutliche Verbesserung der Impfbereitschaft und Impfquote im Herbst wieder erhebliche Probleme haben werden“, warnte er.

Bus hält in vier Städten

Um doch noch den einen oder die andere zu überzeugen, hat das Bundesgesundheitsministerium zusammen mit der Bildungsinitiative „German Dream“ die Tour „Impfen hilft“ ins Leben gerufen. Mit einem Impfbus wollen Ärztinnen und Ärzte in Berlin, Halle, Jena, Cottbus und Köln gezielt jene Stadtteile ansteuern, in denen die Anzahl geimpfter Menschen besonders niedrig ist.

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Dort lebten häufig überdurchschnittlich viele Menschen mit Migrationshintergrund, die durch die bisherige Kampagne noch nicht erreicht worden seien, erklärte Lauterbach.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach impft bei der Auftaktveranstaltung in Berlin einen Mann im Tour-Bus.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach impft bei der Auftaktveranstaltung in Berlin einen Mann im Tour-Bus.

Die Menschen sollen nun durch direkte Ansprache überzeugt werden. Die Initiative „German Dream“ nutzt dafür ihr Netz aus Ehrenamtlichen, von denen viele selbst in anderssprachigen Communitys unterwegs sind.

„Wir kommen selber aus Lebensrealitäten, wo ganz andere Vorurteile gegenüber der Impfung existieren“, sagt Düzen Tekkal, Gründerin von „German Dream“. „Wir haben gemerkt, es geht nicht nur um die Übersetzung der Sprache, es geht um auch um kulturelle Übersetzer.“

Die Ehrenamtlichen sollen gemeinsam mit medizinischen Fachkräften die Fragen der Menschen beantworten und Ängste abbauen.

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Lauterbach befürwortet weiterhin allgemeine Impfpflicht

Lauterbach lobte die Idee von „German Dream“. „Das ist eine unbürokratische gute Aktion, wie wir sie deutschlandweit brauchen“, sagte der Politiker. „Ich weiß, dass es nur dann klappt, wenn diejenigen es machen, die aus diesen Communitys kommen. Ich erwarte mir davon viel.“

Trotz seiner Hoffnungen in dieses neue Angebot werde er sich im Bundestag aber weiter für eine allgemeine Impfpflicht einsetzen, betonte der Sozialdemokrat.

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