Erstes ägyptisch-israelisches Regierungstreffen seit 2010
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Abdel Fattah al-Sisi (r.), Präsident von Ägypten, trifft sich mit Naftali Bennett, Ministerpräsident von Israel. Erstmals seit zehn Jahren ist mit Bennett wieder ein israelischer Ministerpräsident offiziell nach Ägypten gereist.
© Quelle: Koby Gideon/GPO/dpa
Kairo. Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett ist zu Gesprächen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi im Badeort Scharm el-Scheich am Roten Meer eingetroffen.
Beide hätten am Montag über die bilateralen Beziehungen, eine Wiederbelebung des Nahost-Friedensprozesses und andere regionale und internationale Themen gesprochen, teilte das ägyptische Präsidialamt mit. Al-Sisi betonte demnach, dass er für eine „Zwei-Staaten-Lösung“ des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern sei. Bennett bedankte sich bei Ägypten in einer Stellungnahme dafür, die Sicherheit und Stabilität im Gazastreifen aufrechtzuerhalten.
Es war der erste offizielle Besuch eines israelischen Ministerpräsidenten in Ägypten seit 2010, als der damalige Präsident Husni Mubarak Benjamin Netanjahu, den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und US-Außenministerin Hillary Clinton zu Gast hatte. Ein knappes Jahr darauf wurde Mubarak gestürzt. Seit fast einem Jahrzehnt haben israelische Regierungsvertreter aber verdeckt ägyptische Kollegen getroffen. Die Treffen wurden teils im Nachhinein bekanntgegeben.
Al-Sisi hatte vor Bennett den jordanischen König Abdullah II. und Abbas getroffen. Sie forderten, dass es eine Zwei-Staaten-Lösung des Nahost-Konflikts geben müsse. Sie argumentierten, die Palästinenser hätten ein Recht auf einen unabhängigen Staat, bei dem Ost-Jerusalem die Hauptstadt wäre.
Ägypten war 1979 das erste arabische Land, das einen Friedensvertrag mit Israel schloss. Die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel seien eine Grundlage für die Abkommen gewesen, die Israel vor kurzem mit anderen arabischen Ländern geschlossen habe, teilte Bennett mit.
Israel und Ägypten haben eine Blockade gegen den Gazastreifen verhängt, weil die militante Hamas das Gebiet 2007 überrannte. Die Hamas und Israel haben vier Kriege gegeneinander geführt, zuletzt im Mai. Ägypten fungierte häufig als Vermittler zwischen beiden Seiten.
RND/AP