Erneute Angriffe auf AKW Saporischschja: Stromausfall in Region
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Die Kämpfe um das Atomkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine nehmen kein Ende. Am Dienstag kam es nach einem erneuten Beschuss zu einem Stromausfall in der Region um das AKW.
© Quelle: IMAGO/ITAR-TASS
Enerhodar. Nach erneutem Artilleriebeschuss beim südukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist es in der nahe gelegenen Stadt Enerhodar zu einem Stromausfall gekommen. Sowohl die von Russland eingesetzten Besatzungsbehörden als auch der aus der Stadt geflohene Bürgermeister Dmytro Orlow bestätigten den Vorfall am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram.
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Dem Besatzungsvertreter Wladimir Rogow zufolge soll es sieben Einschläge im Bereich des Kraftwerk-Trainingszentrums gegeben haben. Ein Reaktor soll dennoch weiter 150 Megawatt für den Eigenbedarf der Kühlsysteme liefern.
IAEA: AKW Saporischschja hängt nur noch an Reserveleitung
Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass ukrainische Truppen am Freitag versucht hätten, das Kraftwerk einzunehmen.
© Quelle: Reuters
Am Montag hatte der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom zuerst mitgeteilt, dass es beim sechsten und letzten noch betriebenen Block eine Notabschaltung gegeben habe. Später jedoch übermittelte Kiew an die Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) die Information, der Strombedarf des Kraftwerks werde nach einer erzwungenen Trennung vom ukrainischen Netz weiter von einem im Betrieb befindlichen Reaktor gedeckt.
Ukraine und Russland beschuldigen sich gegenseitig
Präsident Selenskyj führte den Schaden auf Beschuss durch russische Truppen zurück. „Russland interessiert sich nur dafür, dass die Situation möglichst lange möglichst schlimm bleibt“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. „Dies kann nur durch eine Verschärfung der Sanktionen korrigiert werden.“
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Den Krieg einfrieren, wieder mit Russland verhandeln: Wie realistisch sind diese Forderungen?
In offenen Briefen und TV-Sendungen sprechen sich Politiker, Künstler und Intellektuelle gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und für Friedensverhandlungen aus – zuletzt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. Wir haben seine zentralen Thesen mit drei Experten aus verschiedenster Perspektive auf Umsetzbarkeit und Stichhaltigkeit geprüft.
Russlands Verteidigungsministerium warf der Ukraine am Dienstag vor, Saporischschja innerhalb der vergangenen 24 Stunden 15 Mal mit Artillerie beschossen zu haben. Im Gegenzug macht Kiew die russischen Truppen, die das AKW bereits seit Anfang März besetzen, immer wieder für Angriffe auf das Gelände verantwortlich.
Für den Einschlag von Artilleriegeschossen am AKW machen sich Russland und die Ukraine seit Wochen gegenseitig verantwortlich. Ihre Angaben lassen sich in aller Regel kaum unabhängig überprüfen.
Der gehäufte Artilleriebeschuss erhöhte zuletzt international die Sorge vor einer Atomkatastrophe rund um das mit sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt größte Kernkraftwerk Europas.
Wegen der großen Sorge der internationalen Gemeinschaft hatten IAEA-Experten vergangene Woche Saporischschja besucht. IAEA-Direktor Rafael Grossi will am Dienstag den Bericht zu der Mission veröffentlichen und ihn abends auch dem Weltsicherheitsrat in New York vorstellen.
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IAEA fordert Sicherheitszone um AKW Saporischschja
Schon vorab hat die IAEA eine Sicherheitszone um das umkämpfte ukrainische Atomkraftwerk in Saporischschja gefordert. Das berichtet am Dienstag die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den Inspektionsbericht.
RND/dpa