„Präsidentenbeleidigung“

Erdogan-Filter geht in sozialen Medien viral – Generalstaatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Istanbul. Wegen Videos in den sozialen Medien mit einem Filter, der den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan abbildet, haben die Behörden Ermittlungen eingeleitet. Die Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft leitete Schritte wegen „Präsidentenbeleidigung“ gegen die Verantwortlichen des „beleidigenden“ Videos ein, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag berichtete. Die Polizei sei aufgefordert worden, die Verdächtigen zu identifizieren und festzunehmen.

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Das Video zeigt Menschen, die Bündel von Bargeld in der Hand halten oder zählen. Sobald plötzlich der türkische Präsident in Form eines Filters von hinten erscheint, bringen sie ihr Geld genervt in Sicherheit. „Holen Sie Ihre Devisen und Ihr Gold unter Ihren Kopfkissen hervor“, hört man Erdogan sagen. Ein Hinweis darauf, dass der Präsident in der Vergangenheit wiederholt die türkische Bevölkerung ermutigt hatte, ihre Ersparnisse bei Banken anzulegen, um die marode türkische Lira zu stützen. Nach Angaben türkischer Medien wurde das Video auf Tiktok erstellt und verbreitete sich dann schnell in den sozialen Medien.

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Die Behörden prüften derzeit, welche Benutzer die Videos erstellt oder geteilt haben, bestätigte ein Sprecher der Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Die Grundlage der Ermittlungen sei Artikel 299 im Strafgesetzbuch, der Haftstrafen bis zu vier Jahre vorsieht.

Putin und Erdogan wollen Wirtschaftsbeziehungen ausbauen

Putin und Erdogan bekräftigten darüber hinaus ihre Bereitschaft zur Umsetzung eines kürzlich geschlossenen Abkommens zum Export von ukrainischem Getreide.

Zuletzt wurde der türkischen Regierung vorgeworfen, die Kontrolle in den sozialen Medien ausweiten zu wollen. Die Opposition fürchtet, dass das sogenannte Desinformationsgesetz zu strengerer Zensur im Internet führt. Das türkische Parlament wird voraussichtlich in den nächsten Wochen über den Gesetzesentwurf abstimmen.

RND/dpa

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