Entwurf aus Brüssel: EU-Kommission will Atomkraft und Erdgas als grüne Technologien einstufen
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Ein Schild mit der Aufschrift „Zugang Kernkraftwerk“ steht neben einem Weg zum Eingangsgebäude des Kernkraftwerk Brokdorf. Nach knapp 35 Jahren Betriebszeit wird das Atomkraftwerk von Betreiber Preussen Elektra abgeschaltet.
© Quelle: Christian Charisius/dpa
Berlin. Noch im alten Jahr setzte die EU-Kommission in Sachen Green Deal einen Paukenschlag, der 2022 noch lange nachhallen wird: Investitionen in Atomkraft und Erdgas sollen – zumindest befristet – als nachhaltig eingestuft werden.
Das sieht der Entwurf des Taxonomie genannten EU-Klassifizierungssystems vom 31. 12. 2021 vor, das den Finanzmärkten bei der Entscheidung helfen soll, welche Investitionen „grün“ sind.
Die ersten Reaktionen von Klimaschützern sind Empörung und Enttäuschung. Der österreichische Grünen-Politiker Lukas Hammer schreibt auf Twitter: „Die EU-Kommission ist tatsächlich gewillt, die Glaubwürdigkeit der EU in der Klimapolitik aufs Spiel zu setzen und den alten Lobbyisten nachzugeben.“
Konstatin Zerger von der Deutschen Umwelthilfe schreibt: „Was ein Fehltritt. Mitgliedsstaaten und das Parlament müssen nun dringend nachbessern!“
Das Kennzeichnungssystem der EU deckt die Branchen ab, die etwa 80 Prozent aller Treibhausgasemissionen verursachen.