Grüne pochen bei Patientenakte auf besonderen Schutz von Daten mit „hohem Diskriminierungspotenzial“
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Janosch Dahmen ist Gesundheitsexperte bei den Grünen.
© Quelle: Kaminsky
Die Grünen pochen darauf, dass in der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten elektronischen Patientenakte sehr sensible Gesundheitsdaten besonders geschützt werden. Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), Daten mit einem „hohen Diskriminierungspotential“ wie zum Beispiel zu bestimmten Infektionskrankheiten, Schwangerschaftsabbrüchen oder psychischen Erkrankungen sollten in der Akte automatisch „verschattet“ werden.
Sie dürften nur für den Versicherten selbst und den im direkten Behandlungskontext stehenden Arzt sichtbar sein. Für Dritte müssten sie jedoch ausgeblendet werden, so Dahmen. „Damit wird eine Vollständigkeit der Daten gewährleistet, um beispielsweise dennoch die Forschung in diesen wichtigen Bereichen zu ermöglichen, aber gleichzeitig einer Verletzung der Privatsphäre, Stigmatisierung, Diskriminierung oder Benachteiligung durch Datenmissbrauch von Beginn an vorzubeugen“, betonte der Grünen-Gesundheitsexperte.
Lauterbach hatte bei der Vorstellung seiner Pläne am Donnerstag keine genauen Angaben zur Steuerung des Datenzugriffs gemacht. Er plant, dass künftig alle gesetzlich Versicherten automatisch eine digitale Akte erhalten, wenn sie nicht ausdrücklich widersprechen. Bisher wird die Akte nur auf Antrag angelegt.