„Diktator“: Karl Lauterbach spricht Klartext über Putin – und Ex-Kanzler Schröder
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Er würde nicht im Traum daran denken „mit einem Oligarchen und einem – ja, wenn man so will – Diktator, der die halbe Welt in Atem hält" Geschäfte zu machen, sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
© Quelle: imago images/Metodi Popow
Berlin. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich angesichts des Konflikts um die Ukraine deutlich vom Agieren von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) distanziert. „Es ist ganz klar, dass das, was er tut, mir nicht einfiele“, sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend in einer Gesprächsrunde der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Es sei etwas, „wo ich im Traum nicht daran denke, dass ich mit einem Oligarchen und einem – ja, wenn man so will – Diktator, der die halbe Welt in Atem hält, dass ich mit ihm fette Geschäfte machen würde“, sagte Lauterbach mit Blick auf Schröders Verhältnis zu Russlands Präsident Wladimir Putin.
„Glaubwürdigkeit fehlt“
Er fügte hinzu, er glaube auch nicht, dass auf Hilfe Schröders für eine mögliche Vermittlung mit Russland zurückgegriffen werde. „Die Glaubwürdigkeit, die notwendig ist, die sehe ich bei ihm im Moment nicht.“ Lauterbach sagte, es mache den Eindruck, als wenn Schröder in eine – wenn auch nur finanzielle – Abhängigkeit geraten wäre.
Schröder, der als langjähriger Freund Putins gilt, ist unter anderem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Für Wirbel sorgte zuletzt auch, dass er Forderungen der Ukraine nach Waffenlieferungen als „Säbelrasseln“ kritisiert hatte.
„Putin hält alles auf“
Lauterbach kritisierte das Vorgehen Putins im Konflikt um die Ukraine und die daraus entstandene internationale Krise. „Putin hält quasi den Weltbetrieb im Kampf gegen den Klimawandel, im Kampf gegen die Pandemie, im Kampf gegen die Armut auf.“
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Es gebe so viele schwere Dinge, „die wir leisten müssen, die unser aller Kraft benötigen“. Wie unnötig sei dann „ein narzisstischer Geltungskrieg“ um ein Stück Land. Lauterbach sprach mit Blick auf Putin von einem „Staatsschauspieler“.
RND/dpa