Nach Hamburger Amoklauf: Grüne und SPD für Reform des Waffenrechts
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Eine Frau zündet vor dem Gebäude der Zeugen Jehovas im Hamburger Stadtteil Alsterdorf eine Kerze an.
© Quelle: Georg Wendt/dpa
Berlin. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, hat nach dem Amoklauf von Hamburg eine Reform des Waffenrechts gefordert. „Da der mutmaßliche Amokläufer von Hamburg anscheinend eine waffenrechtliche Erlaubnis innehatte, muss nun genau geklärt werden, wie er dazu kam“, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „So ist es doch mehr als fragwürdig, warum nur unter 25-Jährige ein amtsärztliches oder psychologisches Gutachten vorlegen müssen bei der Beantragung einer waffenrechtlichen Erlaubnis. Da Schusswaffen in den falschen Händen Menschenleben gefährden, sollten solche Gutachten alle Antragsteller vorlegen müssen, egal wie alt sie sind. Auch sollten entsprechende Eignungsüberprüfungen eigentlich in regelmäßigen Abständen wiederholt werden müssen.“
Mihalic fügte hinzu: „Hundertprozentig können wir solche Amokläufe nicht verhindern, aber wir tun aktuell bei Weitem noch nicht alles, was möglich ist, damit Menschen wie der Amokläufer von Hamburg nicht an Schusswaffen gelangen.“
Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Hartmann, sagte dem RND: „Der Täter von Hamburg hatte offenbar als Sportschütze legal Zugang zu Waffen.“ Nun müsse geklärt werden, warum die Kontrollen des Täters keine Anzeichen für eine Gefahr geliefert und nicht zu einem Entzug der Waffenbesitzerlaubnis geführt hätten. Die anstehende Reform des Waffenrechts müsse die Prüfung der Handlungsmöglichkeiten der Behörden ebenso umfassen wie den Datenaustausch zwischen ihnen.
Der 35-Jährige hatte in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas sieben Menschen getötet und acht weitere zum Teil schwer verletzt.