Der Weltfrauentag – gesetzlicher Feiertag in 26 Ländern
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Die Idee des Internationalen Frauentages stammt von Clara Zetkin.
© Quelle: picture alliance / akg-images
Den ersten nationalen Frauentag beging die Sozialistische Partei in den USA am 28. Februar 1909: Frauenrechtlerinnen erinnerten an einen Streik der Textilarbeiterinnen in New York, die für bessere Arbeitsbedingungen gekämpft hatten. Außerdem forderten sie das Frauenwahlrecht.
Die Idee des Internationalen Frauentages stammt von Clara Zetkin (1858–1933). Die deutsche Sozialistin schlug auf der Zweiten Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines solchen Tages vor. Am 19. März 1911 findet der Frauentag erstmals statt. Zentrales Ziel ist auch hier das Wahlrecht für Frauen.
1918 führen die Forderungen zum Erfolg: Das aktive und passive Wahlrecht für Frauen wird gesetzlich verankert. 1919 dürfen Frauen in Deutschland zum ersten Mal aktiv an der Wahl teilnehmen – und sich selbst wählen lassen.
Der Frauentag wurde durch den Muttertag ersetzt
Da der Frauentag auf eine sozialistische Initiative zurückgeht, wurde er während des Dritten Reiches verboten. Die Nationalsozialisten beschränkten die Rolle der Frau auf die der Ehefrau und Mutter. Der Frauentag wurde durch den Muttertag ersetzt, der nach 1945 im westlichen Teil Deutschlands Bestand hatte. Der Frauentag spielte eine untergeordnete Rolle.
In der DDR und anderen sozialistischen Staaten feierte man die gesellschaftliche Befreiung der Frauen. Die Frauen mussten am 8. März nicht zur Arbeit, sondern wurden von Staat und Betrieb gefeiert und beschenkt. In der Bundesrepublik wurde der Frauentag erst in den späten Sechzigerjahren von der Frauenbewegung wiederbelebt. Neben der beruflichen Gleichstellung kämpften die Frauen damals verstärkt für ihre sexuelle Selbstbestimmung, etwa für das Recht auf die Pille oder die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften.
1975 rufen die Vereinten Nationen das Internationale Jahr der Frau aus: Seitdem begeht auch die UN den Internationalen Frauentag am 8. März. Die Gleichstellung der Geschlechter und das Ausstatten von Mädchen und Frauen mit Macht sei die unerledigte Aufgabe unserer Zeit, sagte UN-Generalsekretär António Guterres in seiner Botschaft zum Internationalen Frauentag 2018: „Es ist in unserer Welt die größte Aufgabe im Bereich der Menschenrechte.”
Einer der Höhepunkte in der Geschichte des Frauentags
Beim „Frauen-Streik-Tag” demonstrieren 1994 mehr als eine Million Frauen auf Veranstaltungen in Deutschland gegen Diskriminierung – einer der Höhepunkte in der Geschichte des Frauentags.
2010 fordert die Feministin Alice Schwarzer, den Tag komplett zu streichen: „Schaffen wir ihn endlich ab, diesen gönnerhaften 8. März! Und machen wir aus dem einen Frauentag im Jahr 365 Tage für Menschen, Frauen wie Männer”, schreibt sie.
In Deutschland ist der Internationale Frauentag nur im Bundesland Berlin gesetzlicher Feiertag. Im Januar 2019 hatte das Berliner Abgeordnetenhaus einen entsprechenden Beschluss gefasst und ihn als gesetzlichen Feiertag in das „Gesetz über die Sonn- und Feiertage” des Landes Berlin aufgenommen.
Weltfrauentag 2022: Was ist das Thema in diesem Jahr?
Die UN rufen jedes Jahr ein Thema aus, unter dem der Weltfrauentag stattfindet. Der 8. März 2022 steht unter dem Thema „Break the Bias“. Das bedeutet auf Deutsch in etwa: „Stoppt die Voreingenommenheit“.
Weltfrauentag: In diesen Ländern ist er ein gesetzlicher Feiertag
Weltweit ist der Internationale Frauentag in 26 Ländern gesetzlicher Feiertag:
- Angola,
- Armenien,
- Aserbaidschan,
- Burkina Faso,
- Eritrea,
- Georgien
- Guinea-Bissau
- Kasachstan
- Kambodscha
- Kirgistan
- Kuba
- Laos
- Madagaskar
- Moldau
- Mongolei
- Nordkorea
- Nepal
- Russland
- Sambia
- Tadschikistan
- Turkmenistan
- Uganda
- Ukraine
- Usbekistan
- Vietnam
- Belarus