“Das ist faschistisch” - Elon Musk wütet gegen Corona-Maßnahmen trotz Tesla-Plus

Elon Musk, Konzernchef des US-Elektroautohersteller Tesla und Gründer des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX

Elon Musk, Konzernchef des US-Elektroautohersteller Tesla und Gründer des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX

Palo Alto. Tesla-Chef Elon Musk hat die kalifornischen Ausgehbeschränkungen in der Corona-Krise öffentlich als "faschistisch" beschimpft. Dem milliardenschweren Konzernlenker brannten in der Telefonkonferenz zu Quartalszahlen des Elektroauto-Herstellers die Sicherungen durch. Seine Meinung sei, die Menschen würden durch die Maßnahmen "in ihren Häusern eingesperrt und ihre Rechte nach der Verfassung verletzt", wetterte Musk in der Nacht zum Donnerstag.

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Wer zuhause bleiben wolle, solle nicht gezwungen werden, rauszugehen, schränkte er ein. “Aber den Leuten zu sagen, dass sie ihr Haus nicht verlassen können, dass sie dann festgenommen werden, das ist faschistisch, das ist nicht demokratisch, das ist nicht Freiheit”, fuhr Musk mit einer verzerrten Darstellung der kalifornischen Maßnahmen fort. Als Auslöser für den Ausbruch samt des für Analystenkonferenzen unüblichen Kraftausdrucks “What the fuck?” (etwa: Was soll der Mist?) diente eine Analystenfrage nach der aktuellen finanziellen Situation von Tesla.

Und die sieht überraschend gut aus.

Tesla überrascht mit weiterem Quartalsgewinn

Tesla hat das erste Quartal trotz der Corona-Pandemie überraschend mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Unter dem Strich gab es einen Gewinn von 16 Millionen Dollar (14,7 Mio Euro), wie Musk am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Palo Alto mitteilte. Analysten hatten mit einem Verlust gerechnet. Einen Geschäftsausblick gab Tesla wegen der hohen Ungewissheit aufgrund der Pandemie nicht ab.

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Es war bereits das dritte Quartal mit einem Überschuss in Folge - das gelang seit Unternehmensgründung im Jahr 2003 noch nie. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Tesla noch einen Verlust von 702 Millionen Dollar erlitten. Den Umsatz steigerte das Unternehmen um 32 Prozent auf knapp sechs Milliarden Dollar. Die Quartalszahlen fielen deutlich besser als von Analysten erwartet aus, die Aktie legte nachbörslich zeitweise um über zehn Prozent zu.

Während Tesla durch die Krise kommen werde, so Musk, “schaffen es viele kleine Firmen nicht”. Der Tesla-Chef fordert, den Menschen “ihre gottverdammte Freiheit” wiederzugeben.

Facebook-Chef Zuckerberg warnt vor Lockerungen

Musk hatte schon Anfang März in einem Tweet geschrieben: "Die Coronavirus-Panik ist dumm." Bei der Einführung der Ausgehbeschränkungen hatte Musk zunächst versucht, eine Ausnahmeerlaubnis für den Weiterbetrieb der Tesla-Fabrik in Fremont bei San Francisco zu bekommen - scheiterte aber damit an den Behörden. Es ist das Hauptwerk von Tesla, das die weitaus meisten Fahrzeuge baut. Die zweite Fabrik in China ist erst vor kurzem eröffnet worden. Die Ausgehbeschränkungen in der US-Region wurden am Mittwoch bis Ende Mai verlängert.

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Nur wenige Stunden vor Musks Ausraster hatte sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg in der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen des Online-Netzwerks im Gegenteil besorgt gezeigt, dass die Einschränkungen zu schnell gelockert werden könnten und das zu einem Anstieg der Infektionen führt.

RND/dpa

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