Lauterbach will kostenlose Bürgertests einschränken
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Ein Mitarbeiter eines COVID-19-Testzentrums entnimmt für einen Corona-Test einen Rachenabstrich bei einer Frau in Düsseldorf (Archivbild).
© Quelle: imago images/photothek
Berlin. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will den anlasslosen Zugang zu kostenlosen Corona-Schnelltests für alle Bürgerinnen und Bürger beenden und ihn künftig auf Patienten und Patientinnen mit Symptomen sowie ausgewählte Personengruppen beschränken. Das geht aus der „Corona-Herbststrategie“ des Ministeriums hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) exklusiv vorliegt. Der sieben Punkte umfassende Plan wurde am Dienstag an die Gesundheitsministerinnen und ‑minister der Bundesländer geschickt, die ab Mittwoch zur Gesundheitsministerkonferenz zusammenkommen.
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Was wissen wir nun über Long Covid – und was nicht?
Viele Corona-Infizierte haben Monate später noch Symptome. Diese Spätfolgen, auch Long Covid genannt, geben Medizinerinnen und Medizinern nach wie vor viele Rätsel auf. Wen trifft die Diagnose? Wie lange ist man krank? Wo gibt es Hilfe? Sieben Dinge, die wir inzwischen wissen – und vier, hinter denen noch große Fragezeichen stehen.
Kostenlose Bürgertests soll es künftig etwa für Präventivtestungen in Pflegeheimen und Krankenhäusern geben. Auch Kleinkinder und Personen mit vielen Kontakten sollen, etwa vor einer Großveranstaltung, die Möglichkeit zum kostenlosen Bürgertest haben. Außerdem Menschen mit „einer Kontraindikation zur Impfung“, wie etwa Schwangere in den ersten drei Monaten ihrer Schwangerschaft. Auch Geflüchteten aus der Ukraine will Lauterbach weiterhin kostenlose Schnelltests ermöglichen, ebenso Menschen in Corona-Hotspots.
Eine gut erreichbare Testinfrastruktur, auch in Apotheken, solle jedoch erhalten bleiben. Der Bund will den Testzentren künftig allerdings weniger Geld pro Antigen-Schnelltest und PCR-Test für die Bürgerinnen und Bürger zahlen. „Die Gesamtkosten sollen um etwa die Hälfte reduziert werden“, schreibt das Ministerium in seinem Strategiepapier. Die Novelle der Testverordnung solle bis Ende Juni erfolgen.
Lauterbach will zudem je nach Verfügbarkeit eine ausreichende Anzahl an die Omikron-Variante angepasster Impfstoffe von den Herstellern Moderna und Biontech anschaffen. Ab September solle dann eine „angepasste Impfkampagne“ durchgeführt werden, um „insbesondere in der älteren Bevölkerungsgruppe“ für die vierte Impfung zu werben.