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Welche Corona-Regeln gelten 2023?

Masken- und Isolationspflicht: Welches Bundesland hebt als nächstes die Schutzmaßnahmen auf?

Ohne Maske in die Bahn einsteigen? In drei Bundesländern ist das nun wieder erlaubt. In Fernzügen gilt die Maskenpflicht weiterhin.

Ohne Maske in die Bahn einsteigen? In drei Bundesländern ist das nun wieder erlaubt. In Fernzügen gilt die Maskenpflicht weiterhin.

Berlin. Wie soll es 2023 mit den Corona-Regeln weitergehen? Der Virologe Christian Drosten hält die Pandemie für beendet. Bereits vor einigen Wochen haben die ersten Bundesländer begonnen, die letzten Corona-Regeln abzuschaffen. In Bayern und seit Jahresbeginn auch in Schleswig-Holstein gelten weder eine Pflicht zur Isolation bei bestätigter Infektion noch eine Pflicht zum Tragen einer Maske im Nahverkehr. Auch in Sachsen-Anhalt wurde die Maskenpflicht aufgehoben. In Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und im Saarland gilt keine Isolationspflicht mehr. Noch halten aber viele Bundesländer an den Vorschriften fest. In den kommenden Wochen laufen in vielen Ländern aktuelle Corona-Verordnungen aus. Wollen dann mehr Bundesländer lockern?

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Maskenpflicht im ÖPNV: 13 Bundesländer halten an Vorschriften vorerst fest

13 von 16 Bundesländern wollen noch mindestens im Januar und Februar die Maskenpflicht im ÖPNV beibehalten. Das hat eine Umfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) unter allen 16 Bundesländern ergeben. Viele Landesgesundheits­ministerien verwiesen zur Begründung auf das belastete Gesundheitssystem. Die Maskenpflicht solle im öffentlichen Personennahverkehr auch in den kommenden Wochen dazu beitragen, vermeidbare Infektionen zu verhindern, heißt es aus Hamburg angesichts der aktuell angespannten Lage im Gesundheitssystem. Dann aber werde sie „ihren Dienst getan haben“, erklärte eine Sprecherin der Hamburger Sozialbehörde. Auch Nordrhein-Westfalen begründet das Aufrechterhalten der Maskenpflicht mit dem Wunsch, eine weitere Belastung von Praxen und Kliniken zu verhindern. NRW wolle „mit etwas Abstand zum Jahreswechsel“ eine neue Bewertung der Corona-Lage vornehmen, heißt es aus dem zuständigen Ministerium.

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„Eine endemische Phase ist kein hinreichender Grund, alle bewährten Vorsichtsmaßnahmen plötzlich fallen zu lassen“, sagt Hans-Christoph Keller, Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit. Auch hier gibt es keine Pläne, Masken- oder Isolationspflicht aufzuheben.

Vorerst beibehalten wollen zudem Niedersaschen und Bremen die Isolations- und Maskenpflicht. Man habe sich aber bereits im Dezember darauf verständigt, in Abstimmung mit Niedersachsen eine Abschaffung der Maskenpflicht im ÖPNV zum 1. März zu avisieren, hieß es aus Bremen. Auch Thüringen hat angekündigt, die Maskenpflicht im März abschaffen zu wollen – vorausgesetzt, bis dahin kommt es nicht zu einer Verschlechterung der Lage. Sachsen will sich Anfang Januar mit Krankenhäusern, Ärztinnen und Ärzten beraten.

S‑Bahn in Frankfurt: Kontrolleure mit Messer angegriffen
Polizeibeamte stehen in der S-Bahnstation Gateway Gardens.

Ein Fahrgast hat in einer S‑Bahn in Frankfurt zwei Kontrolleure mit einem Messer angegriffen und ist von der Polizei angeschossen worden.

Isolationspflicht aufheben? Länder zufrieden mit ihrer Entscheidung

Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, müssen sich bereits in mehreren Ländern nicht mehr isolieren, sondern lediglich eine Maske in der Öffentlichkeit tragen. In Rheinland-Pfalz gilt die neue Regelung bereits seit dem 26. November. „Die Aufhebung der Absonderungspflicht war und ist vertretbar. Wir haben gesehen, dass die Herbstwelle ohne tiefgreifende Maßnahmen abgeebbt ist. Es ist wichtig, dass wir lernen, Corona als normale Krankheit zu behandeln“, kommentiert der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD).

19.01.2021, Baden-Württemberg, Stuttgart: Ein Mann trägt in einer S-Bahn Haltestelle eine KN95-Schutzmaske. Foto: Marijan Murat/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ab der Stadtgrenze gilt die Maskenpflicht: eine Zugfahrt zwischen Lübeck und Hamburg

Eine der letzten Corona-Maßnahmen ist in Schleswig-Holstein an Neujahr gefallen: die Maskenpflicht im Nahverkehr. Im Nachbarland gilt sie noch. Wir haben Reisende zwischen Lübeck und Hamburg befragt.

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Auch Baden-Württemberg ist diesen Schritt bereits gegangen. Während die Maskenpflicht im ÖPNV vor allem vulnerable Gruppen an einem Ort schützen soll, den sie nicht vermeiden können, sehe man eine Absonderungspflicht auch bei höheren Infektionszahlen nicht als gerechtfertigt an, „sofern absonderungs­ersetzende Maßnahmen wie Maskenpflichten umgesetzt werden können“, heißt es aus dem Ministerium. Ähnlich sind die Erfahrungen auch in Hessen.

In Bayern, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt gilt keine Maskenpflicht im ÖPNV. „Direkte Auswirkungen auf die Infektionslage in Bayern sind weder bei der Aufhebung der Maskenpflicht im ÖPNV noch bei der Abschaffung der Isolationspflicht nachweisbar“, sagt Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Bayern sei seit vielen Wochen bei der Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zu anderen Bundesländern am unteren Ende der Tabelle zu finden. „Wir fahren also offensichtlich gut mit unserem Kurs.“ Daher appelliert Holetschek auch an Berlin und an seine Kolleginnen und Kollegen in den übrigen Bundesländern, Pflichten in Empfehlungen umzuwandeln.

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