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Chinas Präsident und die Spekulationen: Was hat Xi?

Chinas Präsident Xi Jinping beim 15. Brics-Gipfel.

Chinas Präsident Xi Jinping beim 15. Brics-Gipfel.

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Der G20-Gipfel unter indischer Präsidentschaft ist vorbei, aber die Fragen, warum Chinas Staatschef Xi Jinping nicht nach Indien gekommen ist, bleiben. In Neu-Delhi war die Lesart, es sei ein gezielter Affront gegen Premierminister Narendra Modi gewesen. Die Spannungen und Konkurrenz zwischen den beiden Männern, die jeweils weit mehr als eine Milliarde Menschen regieren, sind groß.

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Für Xis Gipfelabsage gibt es keine offizielle Begründung, deshalb ist das Interesse an den Hintergründen hoch. In China hat Xi die Medien unter Kontrolle. Was nicht gern gehört wird, wird zensiert. Aber in Medien freier Länder wird zum Thema gemacht, ob sein überraschendes Fernbleiben von diesem wichtigen G20-Format womöglich einer Krankheit geschuldet sein könnte.

Schwäche ist Xis größte Gefahr

Man muss sehr vorsichtig damit sein, weil Gegner Xis ein Interesse an der Verbreitung substanzloser Propaganda hätten. Stärke ist seine wichtigste Währung, Schwäche – auch gesundheitlicher Art – seine größte Gefahr.

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Der Bundeskanzler hat offen und mit Selbstironie kommuniziert, dass er hingefallen ist. Ein blaues Auge können sowieso alle sehen und Scholz hat zu viele Termine, als dass er warten würde, bis er wieder eine normale Gesichtsfarbe hat. Zu seiner Augenklappe gehört durchaus Mut, wie in Indien deutlich wurde. Wer nichts davon wusste, war erst einmal erschrocken.

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Aber über eine schwerwiegende Krankheit würden auch deutsche Politikerinnen und Politiker so lange wie möglich schweigen. Die kleine Demokratie Deutschland ist jedoch etwas ganz anderes als die große Autokratie China. Xis Autorität wäre erst einmal nicht zu ersetzen. Das würde zu Erschütterung führen. Im Inland wären Hunderte Millionen Menschen verunsichert. Das Ausland würde mögliche Nachfolger durchspielen.

Auch wenn in China Bilder und Videos von jüngsten Auftritten Xis ohne sichtliche Beeinträchtigung zu sehen sind, schießen die Spekulationen ins Kraut. Schon das ist für Diktatoren eine offene Flanke.

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