Rap-Battle zwischen Orbans Regierungssprecher und deutschem Politiker – die Songs schrieb eine KI
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Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban bei einer Veranstaltung.
© Quelle: Getty Images
„Von Fußballklubs bis zu Luxusschlössern, Orbans Imperium ist auf Betrug und Abzocke aufgebaut“, heißt es in einem Rapsong, mit dem der deutsche Europaabgeordnete Daniel Freund (Die Grünen/EFA) den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban offen angreift. Geschrieben hat der Grünen-Politiker aus Aachen den Rapsong allerdings nicht selbst, sondern die künstlichen Intelligenz ChatGPT.
Daniel Freund ist für seine scharfe Kritik an dem Ungarn bekannt. Im Rap heißt es: „Es ist Zeit aufzuräumen, es ist Zeit zu kämpfen; wir werden nicht zurückweichen, bis Orban außer Sichtweite ist.“ Der Europaabgeordnete hatte ChatGPT gebeten, einen Rap über Korruption in Ungarn zu verfassen. „Ich war ziemlich beeindruckt, wie sie weithin bekannte Anschuldigungen gegen die Orban-Regierung in einen Raptext gepackt hat“, sagte Freund am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.
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Die musikalische Kritik an Orban und dem ungarischen Staatsapparat löste nun ein Rap-Battle aus: Orbans Regierungssprecher Zoltan Kovacs veröffentlichte eine Antwort auf den ChatGPT-Rap von Freund. Er beauftragte ebenfalls die KI ChatGPT, einen Song zu schreiben – über Freund. Doch über das Ergebnis war der ungarische Regierungssprecher alles andere als erfreut. „ChatGPT ist nichts weiter als ein Bullshit-Generator“, so Kovacs. Denn der Rap war voll des Lobes über den Grünen-Politiker. Die KI bezeichnete ihn als „Kämpfer für die Demokratie“, dessen „Agenda hell leuchtet“. Alles andere als ein Diss-Track also.
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Europapolitiker Freund hatte vor einiger Zeit im RND-Interview schon einmal den ungarischen Ministerpräsidenten scharf angegriffen. „Nirgendwo in der EU hat ein Regierungschef so viel Macht wie Viktor Orban. Und Orban nutzt diese Machtfülle schamlos aus.“ Er missbrauche EU-Gelder für seine persönliche Bereicherung und die seines direkten Umfelds, sagte Freund.
Ungarn und dessen Regierungschef Orban stehen immer wieder in der Kritik. Im Korruptionsranking von Transparency International ist das Land zuletzt auf den letzten Platz unter den EU-Mitgliedsstaaten abgerutscht. Die EU hat Orban wiederholt wegen Korruption und Verstößen gegen demokratische und rechtsstaatliche Normen in Ungarn kritisiert und Mittel im Umfang von 6,3 Milliarden Euro eingefroren. Im September erklärte das EU-Parlament, Ungarn sei unter Orban keine Demokratie mehr, sondern zu einer Wahlautokratie geworden. Ungarns Ministerpräsident selbst hat diese Vorwürfe zurückgewiesen.
Freund und Kovacs sind nicht die ersten Politiker, die ChatGPT verwendet haben. Erst im vergangenen Monat hatte ein SPD-Politiker im Europäischen Parlament eine Rede gehalten, die von der KI verfasst worden war – und niemand hat es bemerkt.