Britischer IS-Terrorist in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt
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IS-Kämpfer laufen mit einer IS-Flagge (Symbolfoto). In den USA ist ein ranghohes Mitglied der Terrorgruppe verurteilt worden
© Quelle: Amaq News Agency/AP/dpa
In den USA ist am Freitag ein Mitglied der IS-Terrorzelle „The Beatles“ zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der aus Großbritannien stammende El Shafee Elsheikh sei das ranghöchste Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat, das jemals vor einem US-Gericht verurteilt worden sei, erklärte die Staatsanwaltschaft am Freitag vor dem US-Bezirksgericht in Alexandria. Die Strafe in dieser Höhe war erwartet worden, nachdem ein Geschworenengericht den Angeklagten im April schuldig gesprochen hatte.
Elsheikh gehörte nach Überzeugung des Gerichts einer Gruppe von IS-Kämpfern an, die wegen ihrer britischen Akzente auch als „Beatles“ bekannt wurden. Sie nahmen zwischen 2012 und 2015, als der IS weite Teile Syriens und des Iraks kontrollierte, 26 westliche Staatsbürger als Geiseln und enthaupteten mehrere von ihnen vor laufender Kamera. „Diese Strafverfolgung hat die bösartigen und sadistischen IS-Beatles entlarvt“, sagte der stellvertretende US-Staatsanwalt Raj Parekh.
Amerikanische Geiseln wurden enthauptet
Bei dem Verfahren ging es um den Tod von vier amerikanischen Geiseln: James Foley, Steven Sotloff, Peter Kassig und Kayla Mueller. Alle bis auf Mueller wurden enthauptet. Die Taten wurden auf Video aufgenommen und im Internet verbreitet. Mueller wurde versklavt und vom Anführer des Islamischen Staates, Abu Bakr al-Baghdadi, mehrfach vergewaltigt, bevor sie getötet wurde.
Überlebende Geiseln berichteten während der Anhörung am Freitag, sie seien regelmäßig geschlagen und gefoltert worden und hätten sich gegenseitig verprügeln müssen. Sie seien gezwungen worden, sich Aufnahmen von getöteten Geiseln anzusehen. Elsheikh äußerte sich nicht. Sein Anwalt kündigte Berufung gegen das Urteil an.
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IS-Terroristen kannten sich aus London
Die vier mutmaßlichen Mitglieder der Zelle kannten sich aus West-London, bevor sie in den Nahen Osten reisten und sich dem IS anschlossen. Einer von ihnen, Mohammed Emwazi, der die Hinrichtungen durchführte und den Spitznamen „Jihadi John“ trug, wurde später bei einem Drohnenangriff getötet.
Ein weiterer Verdächtiger, Alexanda Kotey, wurde wie Elsheikh 2018 von kurdischen Kräften gefangen genommen und verbüßt bereits eine lebenslange Haftstrafe in den USA. Der 38-jährige Aine Davis wurde kürzlich von der Türkei nach Großbritannien abgeschoben und dort verhaftet.
RND/AP
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