Boosterimpfungen für alle: Es gilt allgemeines Durchwurschteln

Ein Mann wird in einem Berliner Impfbus gegen das Coronavirus geimpft.

Ein Mann wird in einem Berliner Impfbus gegen das Coronavirus geimpft.

Berlin. In der Ärzte­schaft ist ein unwürdiger Streit darüber ausge­bro­chen, wer daran schuld ist, dass die Auffrischungs­impfungen für ältere Menschen nicht besser laufen. Der Virchow­bund der nieder­gelassenen Ärzte wirft dem Haus­ärzte­verband vor, er habe mit seiner bereits früh erhobenen Forderung nach einer schnellen Schlie­ßung der Impf­zentren die Schwierig­keiten mit verursacht.

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Das ist jedoch Unsinn: Für die anstehenden Booster­impfungen sind die im Betrieb teuren Impf­zentren über­dimensioniert und nicht geeignet. Sie zu schließen war eine richtige Entschei­dung der Politik.

Die Problem­lage ist klar: Menschen über 70, Pflege­heim­bewohner sowie Patienten und Patien­tinnen mit einem geschwächten Immun­system brauchen jetzt im Herbst dringend eine Auffrischungs­impfung, weil bei ihnen die erste Impf­serie in der Regel schon mehr als sechs Monate zurück­liegt und der Schutz damit ganz offen­sicht­lich nicht mehr hoch genug ist. Bund, Länder und Ärzte­verbände haben die Notwen­digkeit für Booster­impfungen zwar früh erkannt, aber daraus nicht die richtigen Konse­quenzen gezogen.

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Abgestimmtes, konsequentes Vorgehen möglich

Statt einer general­stabs­mäßigen Planung und Durch­führung wie – nach Anlauf­schwierig­keiten – in der ersten Impf­serie gilt nun ein allgemeines Durch­wursch­teln: Es gibt zu wenig mobile Impf­teams, die in die Pflege­heime gehen. Es fehlt ein funk­tionierendes Einladungs­manage­ment für diejenigen, die zu Hause wohnen. Und es gibt keine auf die Booster­impfungen zugeschnittenen Infor­mations- und Aufklärungs­kampagnen.

Schließ­lich blickt angesichts von unter­schied­lichen Beschlüssen der Gesund­heits­minister und der Ständigen Impf­kommis­sion kaum noch jemand durch, für wen genau eine Auffrischungs­impfung nun tat­säch­lich angebracht ist.

Nötig ist endlich ein abgestimmtes, konse­quentes Vorgehen. In den ersten Pandemie­wellen haben Staat und Gesell­schaft dabei versagt, die älteren Menschen ausreichend zu schützen. Dazu darf es nicht noch einmal kommen.

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