Bombenanschlag in Moskau: die Theorien zum Tod von Darja Dugina
Die Journalistin und Politologin Darja Dugina wurde am Wochenende bei einem Attentat getötet.
© Quelle: via REUTERS
Moskau. Das Bombenattentat, bei dem die russische Kriegsunterstützerin Darja Duniga starb, erschüttert Russland. Die tödliche Explosion hat den Krieg und die Angst vor dem Terror in die Hauptstadt Moskau gebracht. Wer hinter dem Attentat steckt, ist unklar – es gibt zwei Theorien zu den mutmaßlichen Tätern.
Am Montagmittag äußerte sich Russlands Inlandsgeheimdienst FSB zu dem Bombenanschlag. „Das Verbrechen wurde von ukrainischen Geheimdiensten vorbereitet und begangen“, hieß es der Agentur Interfax zufolge. Ausgeführt habe die Tat eine ukrainische Staatsbürgerin. Die Frau soll Ende Juli gemeinsam mit ihrer Tochter nach Russland eingereist sein. Nach der Tat seien beide ins benachbarte EU- und Nato-Land Estland ausgereist.
Der FSB erklärte, dass die Verdächtige Natalja W. eine Wohnung in dem Gebäude gemietet habe, in dem Dugina lebte, und sie beschattet habe. Bevor die 29-Jährige bei der Detonation einer an dem von ihr genutzten Auto angebrachten Bombe starb, hatte sie mit ihrem Vater an einem nationalistischen Festival bei Moskau teilgenommen. Die Ukraine hat eine Beteiligung an der Tat abgestritten.
Anschlag von russischer Untergrundgruppe?
Der ehemalige Duma-Abgeordnete und Putin-Kritiker Ilja Ponomarjow hatte unterdessen bereits am Sonntagabend in einem Interview im ukrainischen Fernsehen behauptet, dass der mutmaßliche Anschlag auf das Auto des Kremlideologen Alexander Dugin von einer bislang unbekannten russischen Untergrundgruppe ausgeübt worden sei. Demnach solle die Gruppe „Nationale Russische Armee“ (NRA) heißen.
Mord an Darja Dugina: Russland macht Ukraine für Attentat verantwortlich
Kiew hatte zuvor schon zurückgewiesen, etwas mit der Ermordung von Darja Dugina in der Nacht zum Sonntag zu tun zu haben.
© Quelle: dpa
Einem Bericht des ukrainischen Nachrichtenportals „The Kyiv Independent“ zufolge soll Ponomarjow gesagt haben: „Gestern Abend fand in der Nähe von Moskau ein folgenschweres Ereignis statt. Dieser Angriff schlägt eine neue Seite im russischen Widerstand gegen den Putinismus auf. Neu – aber nicht die letzte.“ Die Gruppe habe ihn ermächtigt, eine Erklärung abzugeben, behauptete er: „Wir erklären Präsident Putin zum Usurpator der Macht und zum Kriegsverbrecher, der die Verfassung geändert, einen Bruderkrieg zwischen slawischen Völkern entfesselt und russische Soldaten in den sicheren und sinnlosen Tod geschickt hat.“ Ob es die von ihm genannte Bewegung „Nationale Republikanische Armee“ überhaupt gibt, war zunächst unklar.
Einige Beobachter bezweifelten derweil beide Theorien und sahen eher die Handschrift russischer Sicherheitsbehörden.
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Galt das Attentat Alexander Dugin?
Die Tochter des bekannten rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin galt als glühende Verfechterin des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, der seit einem halben Jahr andauert. Dugina starb bei der Explosion ihres Autos in einer Moskauer Vorstadtsiedlung.
Vertreter staatlicher russischer Medien lasteten das Attentat sogleich der Ukraine an, ohne dafür irgendwelche Beweise vorzulegen. Ihrer Argumentation zufolge galt das Attentat eigentlich dem kremlnahen Dugin selbst.
RND/dpa/AP/ag