Laut Selenskyj noch keine Ergebnisse bei Gesprächen mit Russland
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Dieses vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellte Videostandbild zeigt Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, während einer Ansprache am Mittwochabend.
© Quelle: Uncredited/Ukrainian Presidentia
Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht noch keine konkreten Ergebnisse der Gespräche mit Russland. „Ja, es gibt einen Verhandlungsprozess, der fortgesetzt wird. Aber es sind bisher Worte. Nichts Konkretes“, sagte er in einer in der Nacht zu Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft.
Russland ziehe sich nicht freiwillig aus der Umgebung von Kiew und Tschernihiw zurück, sondern werde von der ukrainischen Armee dort verdrängt. Gleichzeitig bemerke Kiew einen Aufmarsch russischer Truppen für neue Angriffe im Donbass, sagte Selenskyj. „Und darauf bereiten wir uns vor.“
Die ukrainische Führung vertraue nicht auf schöne Worte. Wie es wirklich sei, zeige die Situation auf dem Schlachtfeld. „Und das ist im Moment das Wichtigste. Wir werden nichts aufgeben. Und wir werden um jeden Meter unseres Landes, um jeden unserer Menschen kämpfen.“
In einer solchen Lage brauche die ukrainische Armee niemanden, der ihr vom Sessel aus ungefragt Ratschläge gebe, sagte Selenskyj. „Wenn jemand so tut, als könne er unsere Streitkräfte belehren, wie man kämpft, ist es am besten, er begibt sich gleich aufs Schlachtfeld.“
Selenskyj: Ukraine kämpft für Freiheit
Die Ukraine kämpfe für Freiheit und den Schutz der Demokratie und habe das Recht, in dieser schwierigen Zeit von Partnern Hilfe zu verlangen - etwa Panzer, Flugzeuge und Artilleriesysteme, betonte er. „Die Freiheit darf nicht schlechter bewaffnet sein als die Tyrannei.“ Man kämpfe um das Überleben der ukrainischen Nation, sagte Selenskyj. „In diesem, ohne Übertreibung, vaterländischen Krieg gegen Russland.“
Krieg gegen die Ukraine: Große Schäden in ukrainischer Stadt Irpin
Aufnahmen zeigen das Ausmaß der Zerstörungen, nachdem die Stadt bei Kiew von der ukrainischen Armee zurückerobert wurde.
© Quelle: Reuters
Selenskyj dankte den USA, die zusätzliche 500 Millionen Dollar Direkthilfe bereitgestellt hatten. In seinem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden am Mittwoch habe er aber auch deutlich gemacht, dass die Ukraine mehr brauche, um sich den russischen Truppen entgegenzustellen, sagte Selenskyj. „Wenn wir wirklich gemeinsam für die Freiheit und die Verteidigung der Demokratie kämpfen, dann haben wir das Recht, an diesem schwierigen Wendepunkt Hilfe zu verlangen.“
RND/dpa/AP