Nicht in den Krieg rutschen

„Bin nicht Kaiser Wilhelm“ – Scholz erklärt Zögern in Ukraine-Politik

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz hat seinen Kurs beim Umgang mit dem Krieg in der Ukraine mit einem Vergleich zum Ersten Weltkrieg begründet. Er werde nicht der Kanzler sein, der Deutschland versehentlich in den Krieg rutschen lasse, sagte Scholz in einer Sitzung des Koalitionsausschusses Ende April, wie der „Spiegel“ am Freitag berichtete. „Ich bin nicht Kaiser Wilhelm“, sagte er demnach. Das Zitat wurde dpa aus Koalitionskreisen bestätigt. Scholz wurde in den vergangenen Wochen immer wieder Zögern bei der Unterstützung der Ukraine vorgeworfen – etwa bei der Frage nach der Lieferung schwerer Waffen.

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Der australische Historiker Christopher Clark sieht im Ukraine-Krieg keine Parallelen zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. „Ich sehe da keine starke Analogie, ganz im Gegenteil“, sagte Clark der Deutschen Presse-Agentur.

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Russland „ziemlich isoliert“

Vor dem Angriff Russlands Ende Februar habe es Parallelen gegeben. „Das Katz-und-Maus-Spiel um die Mobilisierung der Truppen hat mich stark an den Winter von 1911/12 erinnert, als es entlang der Grenze zwischen Österreich-Ungarn und dem Russischen Reich immer wieder zu Mobilisierungen und Gegenmobilisierungen kam“, sagte Clark. Allerdings gebe es wichtige Unterschiede – etwa, dass Europa damals binär in zwei große Bündnisse gespalten war. Im Ukraine-Krieg hingegen sei Russland „ziemlich isoliert“.

Situation in der Donbass-Region: Präsident Selenskyj spricht von „Hölle“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Situation im Donbass angesichts des russischen Angriffskriegs als „Hölle“ bezeichnet.

Clark hatte im Jahr 2012 seine berühmte Studie „Die Schlafwandler“ veröffentlicht, in der er beschreibt, wie die europäischen Großmächte 1914 in den Ersten Weltkrieg schlitterten.

RND/dpa

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