Belarus: Der Druck des Westens treibt Lukaschenko weiter in die Arme Putins
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/YKTBLPBD3VCOXL5MRG4IHKBQVE.jpg)
Alexander Lukaschenko (l.) und Wladimir Putin während ihres Treffens am Freitag Abend in der Bocharow-Ruchey-Residenz in Sotschi am Schwarzen Meer.
© Quelle: imago images/Russian Look
Berlin. Nach der EU erhöhen nun auch die USA den Druck auf Diktator Alexander Lukaschenko in Belarus. Washington kündigte Sanktionen gegen neun staatliche Firmen und gegen „Schlüsselfiguren“ des Regimes an.
Auch wenn Lukaschenko so tut, als würden ihn die wirtschaftlichen Strafmaßnahmen nicht groß jucken, werden sie doch nicht folgenlos bleiben. Die belarussische ölverarbeitende Industrie hat im vergangenen Jahr über eine Milliarde US-Dollar mit Geschäften in der EU erwirtschaftet. Der Export von Kalidünger in die EU brachte 200 Millionen US-Dollar ein. Wenn diese und weitere Einnahmequellen versiegen, wird das Auswirkungen haben.
Natürlich wird es möglich sein, manches mithilfe Moskaus zu kompensieren, indem man beispielsweise Ölprodukte zunächst nach Russland bringt und dann von dort weiter ins westliche Ausland verkauft. Zudem hat Russland schon in der Vergangenheit immer wieder mit billigen Energielieferungen und Krediten ausgeholfen und wird dies auch weiterhin tun. Dieses Signal ging ganz klar vom Treffen zwischen Wladimir Putin und Lukaschenko am Freitagabend in Sotschi am Schwarzen Meer aus.
Lukaschenko beklagte sich beim großen Bruder über den Druck des Westens, und Putin hat das genüsslich zur Kenntnis genommen. Während Minsk über Jahre mehr oder minder erfolgreich zwischen Europa und Russland lavierte, heißt es jetzt wieder klar Kurs Moskau. Das ist ganz im Interesse Russlands, denn nach dem schwerwiegenden und bis heute nicht verwundenen Verlust der Ukraine soll wenigsten das kleinere Belarus Bestandteil der russischen Interessensphäre bleiben. Die ohnehin noch aus den 1990er-Jahren existierende Union zwischen beiden Ländern soll „Schritt für Schritt“ vertieft werden, sagte Putin in Sotschi. Kritiker fürchten bereits die Wiedereingliederung in Russland.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Spotify Ltd., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
RND