Antrittsbesuch in Israel: Scholz gedenkt der sechs Millionen ermordeten Juden
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nimmt beim Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem an der Kranzniederlegung in der Halle der Erinnerungen teil.
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
Jerusalem. Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei seinem Antrittsbesuch in Israel der sechs Millionen von Nazi-Deutschland ermordeten Juden gedacht. In der Halle der Erinnerung der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem legte er am Mittwoch in Anwesenheit des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett einen Kranz nieder.
„Das Menschheitsverbrechen der Shoah ließ die Welt in den Abgrund blicken“, schrieb er anschließend in das Gästebuch. „Wir werden das millionenfache Leid und die Opfer niemals vergessen.“
Der Massenmord an den Juden sei von Deutschen geplant und ausgeführt worden. „Hieraus erwächst einer jeden deutschen Regierung die immerwährende Verantwortung für die Sicherheit des Staates Israel und den Schutz jüdischen Lebens.“
Bennett: Massenvernichtung der Juden bildet Basis der Beziehungen
Bennett sagte: „Die erste Station bei ihrem Besuch in Israel, die erste als Kanzler Deutschlands, ist auch die wichtigste.“ Die Wunde der Massenvernichtung der Juden bilde die Basis der Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Auch mit dieser Wunde hätten beide Länder „bedeutsame und starke Beziehungen“ aufgebaut.
„Auch heute, 80 Jahre nach dem Krieg, gibt es keinen Juden, der nicht die Erinnerung an die sechs Millionen Brüder und Schwestern, Frauen und Kinder, die in Lagern getötet wurden, in sich trägt.“ Auch nach mehreren Generationen gebe es „einen tiefen Schmerz, der nicht verschwindet“. Er dankte Scholz für seinen Besuch und seine Verpflichtung gegenüber dem Holocaust-Gedenken und dem jüdischen Volk.
Scholz wollte nach seinem Besuch in Yad Vashem mit Bennett sprechen und Außenminister Jair Lapid treffen sowie die Knesset besuchen, das israelische Parlament. Die Planungen für die Reise hatten schon lange vor Beginn des Kriegs um die Ukraine begonnen. Wegen der dramatischen Situation war bis zuletzt unklar, ob sie stattfindet.
RND/dpa