Anschlagspläne gegen Hollands Premier Rutte? Lokaler Politiker und Mafia unter Verdacht
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Mark Rutte, Ministerpräsident der Niederlande, fährt mit einem Fahrrad zu einem Termin in Den Haag. Nachdem mögliche Anschlagspläne gegen Rutte aufgedeckt wurden, erteilten die Sicherheitsbehörden ihm zu seinem Schutz unter anderem Fahrradverbot. (Archivbild)
© Quelle: Bart Maat/ANP/dpa
Den Haag. Ein lokaler niederländischer Politiker ist wegen mutmaßlicher Bedrohung des Premiers Mark Rutte für kurze Zeit festgenommen worden.
Der Abgeordnete des Stadtparlaments von Den Haag war am Sonntag wegen „verdächtigen Verhaltens“ festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der niederländischen Agentur ANP. Er bestätigte damit Medienberichte.
Abgeordneter wurde am Montag wieder freigelassen
Die Staatsanwaltschaft verdächtigt den Politiker, weil er versucht habe, „sich Informationen zu verschaffen, um ein ernsthaftes Verbrechen vorzubereiten“. Er wurde am Montag wieder freigelassen, stehe aber weiter unter Verdacht. Was er genau getan haben soll, ist nicht bekannt.
Der Mann fiel früher mit rechtspopulistischen Äußerungen auf. Später konvertierte er zum Islam und gehört nun einer Islam-Partei in Den Haag an.
Bedrohung durch die Mafia: Sicherheitsvorkehrungen verstärkt
Der Personenschutz des Ministerpräsidenten war bereits zuvor verstärkt worden. Die Justizbehörden begründeten das mit Hinweisen auf eine Bedrohung durch das organisierte Verbrechen.
Offenbar sei das Privatleben Ruttes ausgespäht worden, wie die „Bild“ in Bezug auf den niederländischen Staatsschutz berichtet. Menschen mit Verbindungen zur Drogenmafia seien in seinem Umfeld beobachtet worden.
Eine Sondereinheit der niederländischen Polizei sei nun mit dem Schutz des Premierministers beauftragt – normalerweise sei diese für die Sicherheit der Königsfamilie zuständig. Eine der „sichtbaren und unsichtbaren Maßnahmen“, die zu Ruttes Schutz unternommen werden, sei ein Fahrradverbot in Den Haag.
Nach Journalisten-Ermordung: Regierung Rutte gelobt hartes Vorgehen gegen organisierte Kriminalität
Auch der Investigativjournalist Peter Rudolf De Vries soll vor seiner Ermordung im Juli von Menschen mit Verbindungen zur organisierten Kriminalität ausgekundschaftet worden sein. Die Personen sollen aus dem Milieu der marokkanischen Drogenmafia stammen.
Die Niederlande sind über ihren Hafen in Rotterdam ein wichtiges Einfallstor für Drogenschmuggler. Sowohl Kokain als auch andere Drogen kommen unter anderem so über den Seeweg nach Europa.
RND/sic/dpa