Afghanistan: Pakistans Regierungschef warnt vor Bürgerkrieg - Bildungsverbot für Frauen „nicht islamisch“

Ein Sicherheitsmann der Taliban spielt in der afghanischen Hauptstadt Kabul mit einer Peitsche, während er vor Männern steht, die vor einer Bank darauf warten, um Geld abzuheben.

Ein Sicherheitsmann der Taliban spielt in der afghanischen Hauptstadt Kabul mit einer Peitsche, während er vor Männern steht, die vor einer Bank darauf warten, um Geld abzuheben.

Islamabad. Pakistans Regierungschef Imran Khan hat vor einem Bürgerkrieg im Nachbarland Afghanistan gewarnt, sollten die militant-islamistischen Taliban keine inklusive Regierung bilden. „Wenn sie nicht alle Fraktionen einbinden, wird es früher oder später zu einem Bürgerkrieg kommen“, sagte der Premierminister in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der BBC. Dies könne ein „instabiles, chaotisches Afghanistan“ bedeuten und das Land zu „einem idealen Ort für Terroristen“ machen. Das sei besorgniserregend.

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Die Taliban hatten vor zwei Wochen rund 30 Mitglieder ihrer Übergangsregierung vorgestellt, darunter keine Frau und niemand aus einer anderen politischen Gruppierung. Westliche Staaten hatten eine inklusive Regierung gefordert, der nicht nur Taliban angehören. Am Dienstag präsentierten die militanten Islamisten weitere Regierungsmitglieder, von denen einige ethnischen Minderheiten angehörten. Frauen waren erneut nicht vertreten.

Pakistans Premier mahnt die Taliban

Khan forderte die Taliban zudem auf, afghanischen Mädchen Bildungsmöglichkeiten zu geben. Er bezeichnete das Verbot von Sekundar- und Oberschulen für Frauen als unislamisch. „Die Auffassung, dass Frauen keine Bildung erhalten sollten, ist einfach nicht islamisch. Das hat nichts mit Religion zu tun“, sagte Khan.

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Mit seinen Äußerungen richtete Khan offenbar erstmals öffentlich härtere Worte gegen die Islamisten. Pakistan wird seit langem vorgeworfen, die Taliban zu unterstützen. Außenminister Shah Mahmood Qureshi sagte am Mittwoch, Pakistan wolle, dass sich die Welt mit den Taliban verständige, um eine humanitäre Krise abzuwenden. Man habe es jedoch nicht eilig, deren Regierung anzuerkennen.

RND/dpa

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