Putins Krieg

Appell von Wissenschaftlern: Keinen russischen Diktatfrieden

Tschetschenische Kämpfer der russischen Aggressoren  in Mariupol.

Tschetschenische Kämpfer der russischen Aggressoren in Mariupol.

Berlin. Mehrere deutsche Wissenschaftler und Militärexperten sehen mit Blick auf den Ukraine-Krieg zum jetzigen Zeitpunkt keinen Spielraum für eine „seriöse diplomatische Lösung“.

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Viel mehr fordern die 22 Autoren in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „das Niveau und die Quantität westlicher Waffenlieferungen“ an die Ukraine zu erhöhen, damit das Land einen „Diktatfrieden“ abwenden könne.

„Wir sehen mit großer Sorge, dass in der politischen Debatte in Deutschland zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine immer wieder Forderungen nach einer nicht näher definierten und sofortigen ‚politischen Lösung‘ oder nach einem ‚Waffenstillstand‘ um jeden Preis aufkommen“, schreiben sie.

Wunsch nach einem baldigen Waffenstillstand und nach einer politischen Lösung ist nachvollziehbar. aber...

Aus dem Appell der 22 Experten und Wissenschaftler

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„Der Wunsch nach einem baldigen Waffenstillstand und nach einer politischen Lösung ist nachvollziehbar, aber solange Russland die völlige Unterwerfung der Ukraine mit Waffengewalt durchsetzen will, besteht für eine seriöse diplomatische Lösung derzeit leider kein Spielraum“, heißt es weiter.

Sollte die Ukraine dem russischen Angriff unterliegen, sei damit zu rechnen, dass Moskau weitere Kriege plane, „um die europäische Sicherheitsordnung zu zerstören“, warnten sie.

 Einer der Unterzeichner: Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr München.

Einer der Unterzeichner: Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr München.

Zu den Unterzeichnern des Gastbeitrags gehörten unter anderem der Militärexperte Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München, der Militärhistoriker Sönke Neitzel von der Universität Potsdam sowie mehrere frühere Generäle der Bundeswehr.

Mit ihrem Beitrag widersprachen sie einem offenen Brief deutscher Schriftsteller, Journalisten und Philosophen, die Ende Juni in der Wochenzeitung „Die Zeit“ unter dem Titel „Waffenstillstand jetzt!“, eine möglichst rasche Beendigung des Krieges gefordert hatten.

In dem neuen Gastbeitrag warnen die Autoren, mit einer übereilten „diplomatischen Lösung“ könne man keinen Frieden schaffen. Damit würde man dem russischen Präsidenten Wladimir Putin signalisieren, dass Invasionen mit Landgewinnen, der Auslöschung souveräner Staaten und geopolitischer Machterweiterung belohnt werden, warnen die Professoren und Ex-Militärs.

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Worüber kann man mit jemandem verhandeln, der nicht mal bereit ist, mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz humanitäre Korridore für die Flucht von Zivilisten zu vereinbaren?

Außenministerin Annalena Baerbock im "Stern"

Auch Außenministerin Annalena Baerbock sieht derzeit keine Möglichkeit auf Verhandlungen mit Russland. „Worüber kann man mit jemandem verhandeln, der nicht mal bereit ist, mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz humanitäre Korridore für die Flucht von Zivilisten zu vereinbaren?“, sagte die Grünen-Politikerin dem Magazin „Stern“.

Baerbock wies auch die Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen zurück. „Als Ukrainer empfände ich den Brief als naiv, verstörend, überheblich“, sagte sie zum oben erwähnten Gastbeitrag in der „Zeit“.

RND/dpa

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