Vor zehn Jahren wurde in Oberursel die Alternative für Deutschland gegründet. Unser Korrespondent hat ihren Aufstieg und ihre Radikalisierung jahrelang nah begleitet. Eine Zwischenbilanz einer Partei, die nicht mehr so schnell verschwinden wird.
Berlin.Gegenüber bläst ein Biomasse-Heizkraftwerk weiße Abgaswolken in den Berliner Himmel, nebenan haben Autowerkstätten, ein Abbruchunternehmen und ein Versandhändler für Indoorplantagen ihren Sitz. Am Zaun verwest ein kaputtes Mofa. Im hohen Norden Berlins ist die AfD jetzt angekommen. In einem teilweise leerstehenden Bürogebäude in Berlin-Wittenau hat die Partei neue Räumlichkeiten für ihre Bundesgeschäftsstelle angemietet. Noch wird gebaut, ein Namensschild gibt es nicht, aber der Bundesvorstand um Tino Chrupalla und Alice Weidel hat vergangene Woche schon einmal im neuen Büro getagt. Im Erdgeschoss ist eine Baustelle, dort soll es laut Polizei in der Silvesternacht einen Brandanschlag gegeben haben. Die Partei schweigt dazu.