Bahnangestellter festgenommen

Wegen neuer Beweise: Aussage zu Zugunglück in Griechenland verschoben

Menschen in Athen habe am Samstag den Opfern des schweren Zugunglücks gedacht. Unterdessen sollen neue Beweise aufgetaucht sein.

Menschen in Athen habe am Samstag den Opfern des schweren Zugunglücks gedacht. Unterdessen sollen neue Beweise aufgetaucht sein.

Athen. Nach dem verheerenden Bahnunglück in Griechenland mit 57 Toten ist eine für Samstag geplante Befragung des festgenommenen Bahnangestellten verschoben werden. Es seien neue Beweise aufgetaucht, die diese Verschiebung nötig gemacht hätten, sagte der Anwalt des Bahnangestellten am Samstag vor dem Gerichtsgebäude der Stadt Larissa. Ins Detail ging er nicht. Der Bahnhofsvorsteher soll nun am Sonntag vor einem Staatsanwalt und einem Untersuchungsrichter aussagen.

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Der 59-jährige Bahnhofsvorsteher von Larissa soll in der Nacht zum Mittwoch einen Passagierzug und einen Güterzug in entgegengesetzten Richtungen aufs gleiche Gleis fahren haben lassen und damit das Unglück verursacht haben. Ihm wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Nach dem schwersten Zugunglück in der Geschichte Griechenlands kam es zu Massenprotesten gegen die aus Sicht vieler zu laxen Sicherheitsmaßnahmen im Bahnverkehr. Auch am Samstag kamen mehr als 1000 Menschen zu einer Kundgebung in Athen, zu der die Kommunistische Partei aufgerufen hatte. Am Sonntag steht eine weitere Demo der Gewerkschaft der Bahnangestellten an.

Zahl der Toten nach Zugunglück in Griechenland steigt auf mindestens 42
01.03.2023, Griechenland, Tempe: Feuerwehrleute und Rettungskräfte, unterstützt von drei Kränen, durchsuchen Zugwracks nach Opfern. Nach dem schweren Zugunglück ist die Opferzahl weiter gestiegen. Die Rettungskräfte suchen in den Trümmern weiterhin nach vermissten Menschen. Foto: Vaggelis Kousioras/AP +++ dpa-Bildfunk +++

Griechische Premierminister Mitsotakis spricht von einem „tragischen menschlichen Fehler“.

Berichte über Versäumnisse der Bahn

In griechischen Medien waren in den vergangenen Tagen mehrere Berichte über Versäumnisse bei der Bahn zu lesen. Ein ehemaliger Gewerkschaftschef sagte der Zeitung „Kathimerini“, dass die Signalanlage in der Unglücksgegend schon vor sechs Jahren einmal nicht funktioniert habe und nie repariert worden sei. Kritisiert wurde auch, dass Gleiswechsel auf der wichtigen Strecke zwischen Athen und Thessaloniki teilweise händisch vorgenommen werden müssen.

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Der beschuldigte Bahnangestellte hatte früher schon einen anderen Job bei der Bahn, wurde dann aber 2011 ins Bildungsministerium versetzt, als Griechenlands Geldgeber Einsparungen bei der Bahn verlangten. Im Juni 2022 kam er zurück zu seinem früheren Arbeitgeber und erhielt den Job als Bahnhofsvorsteher am Drehkreuz Larissa nach fünf Monaten Ausbildung.

RND/AP

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