Vorwürfe erfunden: Frau schickt ihren schwarzen Nachbarn die Polizei vorbei

Die Welt ändert sich im Großen wie im Kleinen: Das Foto zeigt Antirassismusdemonstranten in New York. Aber auch in kleineren Kommunen wie der 40.000-Seelen-Stadt Montclair in New Jersey solidarisieren sich die Weißen mit den Schwarzen – etwa am Montag, als eine Weiße ihrem schwarzen Nachbarn mit einer erfundenen Tätlichkeit die Polizei auf den Hals hetzen wollte.

Die Welt ändert sich im Großen wie im Kleinen: Das Foto zeigt Antirassismusdemonstranten in New York. Aber auch in kleineren Kommunen wie der 40.000-Seelen-Stadt Montclair in New Jersey solidarisieren sich die Weißen mit den Schwarzen – etwa am Montag, als eine Weiße ihrem schwarzen Nachbarn mit einer erfundenen Tätlichkeit die Polizei auf den Hals hetzen wollte.

Montclair. Eine Genehmigung ist wichtig. Hat man keine, darf man nicht zum Beispiel bauliche Veränderungen am Grundstück vornehmen. So sah das jedenfalls Susan Schulz aus Montclair, New Jersey. Die “Daily Mail” berichtet von Schulz’ Fall – dem einer weißen Frau, die am vergangenen Montag bei ihren renovierenden schwarzen Nachbarn, den Hayats, dreimal binnen einer halben Stunde auftauchte und sie mit der immer gleichen Frage torpedierte: ob sie denn überhaupt eine Genehmigung dafür hätten, ihre steinerne Terrasse anzulegen. Ein Musterbeispiel für den kleinen, systemischen Alltagsrassismus in den USA.

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Hayat sagte den Medien später, er habe Schulz im Gegenzug gefragt, ob eine Genehmigung denn notwendig sei. Das wisse sie nicht, habe Schulz geantwortet, habe aber trotzdem auf Vorzeigen der entsprechenden Unterlagen beharrt, berichtet die “Daily Mail”. Andernfalls, so die aufgeregte Frau, wolle sie die Polizei rufen. Das Maurerunternehmen, das Hayat beauftragt hatte, klärte schnell, dass für eine Terrasse der beabsichtigten Größe in Montclair keine Genehmigung benötigt würde. Alles legal.

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Damit wollte sich Schulz offenbar nicht zufriedengeben, sie rief die Polizei trotzdem an, um jetzt einen Fall von Übergriff zu konstruieren. Dabei ließ Fareed Hayat, Eigentümer des Hauses mit der zu renovierenden Terrasse, die Kamera laufen. Schulz behauptet in dem Film, ihr schwarzer Nachbar habe sie gestoßen, worauf sie zehn Fuß weit geflogen sei, was nicht nur dieser abstreitet, sondern was auch von Nachbarn als falsch bezeichnet wird. Eine weiße Nachbarin mit Corona-Mundschutz, die etwas abseits steht, klärt die Sachlage: “Er war sauer. Sie haben ihn zurückgestoßen.”

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Norrinda Hayat: “Das ist, womit wir seit zwei Jahren leben müssen”

“Susan aus der Marrion Road schikaniert uns schon seit zwei Jahren”, ist Hayats Ehefrau Norrinda aus dem Off zu hören. “Das ist, womit wir hier leben müssen.”

“Sie sind Anwälte, sie wissen, was sie tun müssen”, versucht Schulz, die Nachbarschaft für ihre Sache zu gewinnen. “Genau”, erwidert Hayat. “Also bitte verlassen Sie mein Eigentum.” Als die Polizei eintrifft, solidarisiert sich die Nachbarschaft mit den Hayats. Den Uniformierten wird klargemacht, dass Schulz am Telefon eine falsche Beschuldigung erhoben hat. Es stimme nicht, dass sie von Hayat angegriffen worden sei. Die Polizei spricht später von einem “Nachbarschaftsstreit”.

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Dass sich die Stimmung in den USA seit dem Tod George Floyds geändert hat, zeigt der Dienstag in Montclair: Jugendliche organisieren eine Antirassismusdemo, die wieder und wieder am Haus von Susan Schulz vorbeiführt, die inzwischen als “Permit Karen” tituliert wird – als “Genehmigungskaren”. “Hey-hey, ho-ho, dein rassistisches Selbst muss verschwinden”, skandieren die Protestler im Chor.

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“Karen” ist der Spitzname für weiße Frauen, die Schwarze wegen nichts anzeigen

“Karen” ist in Amerika die Bezeichnung für weiße Frauen, die schwarzen Nachbarn Polizisten auf den Hals hetzen für Vergehen, die keine sind – etwa für Limonadenverkauf, Rasenmähen und Grillen im Park.

RND/big

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