Von Marokko nach Melilla: Migrant erreicht mit Gleitschirm spanische Exklave
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Migranten kommen auf spanischem Boden an, nachdem sie die Zäune zwischen der spanischen Exklave Melilla und Marokko überquert haben.(Archivbild)
© Quelle: Javier Bernardo/AP/dpa
Madrid. Mit einem Gleitschirm hat ein Migrant von Marokko aus die spanische Exklave Melilla erreicht. Die spanischen Behörden suchten am Freitag nach der Person. Zwei Einwohner hatten berichtet, sie hätten den Gleitschirmflieger am Donnerstagnachmittag gesehen, wie der Sprecher der spanischen Regierungsdelegation in Melilla, Eder Barandiaran, sagte.
Die Person flüchtete nach der Landung, was die Behörden vermuten ließ, dass es sich wohl um einen Migranten handelte, der versuchte, auf dem Luftweg Europa zu erreichen. Identität und Name der Person waren nicht bekannt, allerdings kursierten Bilder des Gleitschirmfliegers in den sozialen Medien.
23 Menschen kamen im Juni ums Leben
Die Exklave steht im Mittelpunkt eines Skandals, nachdem dort bei einem Massenansturm von Migranten im Juni 23 Menschen ums Leben kamen. Hunderte Migranten und Flüchtlinge hatten versucht, sich gewaltsam Zutritt zu dem spanischen Gebiet zu verschaffen, was eine Massenpanik auslöste. Die marokkanische Polizei setzte Tränengas ein und schlug auf die Männer ein, als sie schon am Boden lagen. Untersuchungen mehrerer Medien ergaben, dass einige der Opfer auf spanischem Boden zu Tode kamen, was das Innenministerium wiederholt bestritt.
In diesem Jahr erreichen bisher mehr als 29 000 Menschen auf dem Land- oder Seeweg ohne Einreisegenehmigung Spanien. Etwa 1300 kamen nach Angaben des Innenministeriums über Melilla.
RND/AP