Verdächtiger im Fall Maddie in Einzelzelle verlegt
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Im Landtag von Schleswig-Holstein war der Fall Maddie Thema.
© Quelle: Carsten Rehder/dpa
Kiel. Der derzeit in Kiel inhaftierte deutsche Verdächtige im Fall Maddie ist aus Sicherheitsgründen in einen anderen Gefängnistrakt in eine Einzelzelle verlegt worden. Das teilte Schleswig-Holsteins Justizminister Claus Christian Claussen (CDU) am Mittwoch in Kiel im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags mit. Der Mann dürfe auch nur einzeln und in Begleitung von Wachpersonal aus der Zelle. So wolle man verhindern, dass möglicherweise Mitgefangene den Häftling attackieren.
Der 43-Jährige ist erst seit kurzem der Haupt-Tatverdächtige in dem Fall des 2007 in Portugal verschwundenen britischen Mädchens Maddie McCann. Er sitzt zurzeit in Kiel im Gefängnis eine bereits 2011 vom Amtsgericht Niebüll verhängte Strafe von 21 Monaten wegen Drogenhandels ab.
Flensburger Staatsanwaltschaft war in Ermittlungen im Fall Maddie nicht eingebunden
Die Flensburger Staatsanwaltschaft war nach eigenen Angaben niemals in den Fall eingebunden. Das betonten die Leitende Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt und Minister Claussen. “Mit den Ermittlungen im Fall Maddie haben wir nichts zu tun”, sagte Stahlmann-Liebelt. Der mehrfach vorbestrafte Mann war nach dem vollständigen Absitzen einer Haftstrafe von 14 Monaten in Braunschweig wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes und Besitzes kinderpornografischer Schriften 2018 für einige Wochen auf freiem Fuß - das ließ sich laut Stahlmann-Liebelt juristisch nicht vermeiden.
Die damals dreijährige Maddie war am 3. Mai 2007 aus einer Apartmentanlage im Ferienort Praia da Luz verschwunden. Die Staatsanwaltschaft in Braunschweig geht derzeit dem Verdacht nach, dass der 43-jährige Deutscher das Kind entführt und umgebracht hat. Sie ermittelt gegen den Mann wegen Mordverdachts.
RND/dpa