Mann in den USA tötet Ex-Frau und fünf weitere Menschen
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Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden arbeiten am Schauplatz des Schusswaffenangriffs.
© Quelle: Nikki Boertman/AP/dpa
Arkabutla. Ein Schütze hat in den USA seine Exfrau, seinen Stiefvater und vier weitere Menschen erschossen. Zugeschlagen habe er an mehreren Tatorten in dem kleinen ländlichen Ort Arkabutla im Norden des US-Staats Mississippi, sagte Sheriff Brad Lance. Die Ermittler suchten auf Hochtouren nach Hinweisen darauf, was den Mann zu dem schockierenden Amoklauf bewegte. Mit einer Shotgun und zwei Pistolen bewaffnet habe der 52-Jährige am Freitagvormittag vor einem Geschäft in Arkabutla nahe der Staatsgrenze mit Tennessee das Feuer eröffnet und einen Mann auf dem Fahrersitz eines Pick-up-Trucks erschossen, sagte Lance.
Das Büro des republikanischen Gouverneurs Tate Reeves teilte mit: „Zu diesem Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass er allein handelte“, sagte Reeves einer Mitteilung zufolge. „Sein Motiv ist noch nicht bekannt.“
Beamte seien an dem Tatort im Einsatz gewesen, als ein zweiter Notruf die Behörden auf weitere Schüsse in einigen Kilometern Entfernung aufmerksam machte. An einer Privatadresse stießen die Ermittler auf eine weibliche Leiche, die der Sheriff als Exfrau des Mannes identifizierte, den die Behörden als Täter nannten. Der neue Ehemann der Frau sei verletzt vorgefunden worden.
Täter festgenommen
Der 52-Jährige sei vor seiner eigenen Wohnanschrift festgenommen worden. Hinter dem Haus seien zwei erschossene Handwerker gefunden worden, sagte Lance. Einer habe auf der Straße gelegen, der andere habe sich in einem Auto befunden. In einem Nachbarhaus sei dann die Leiche des Stiefvaters des 52-Jährigen sowie die der Schwester des Stiefvaters gefunden worden.
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Kriminalität gebe es überall, und immer wieder auch gewalttätige Verbrechen, sagte Lance in einem Interview - „aber sicher nichts in dieser Größenordnung.“ Dass man nicht sagen könne, was die Gewaltorgie entfesselt habe, sei beängstigend, sagte der Sheriff, der auf eine 25-jährige Karriere in der Strafverfolgung zurückblickt, in der Gegend aufwuchs und sein gesamtes Leben dort verbracht hat. Er könne sich nicht an frühere Probleme mit dem Mann erinnern.
Dem 52-Jährigen werde bislang ein Mord zur Last gelegt. Die Ermittler arbeiteten daran, weitere Vorwürfe vorzubringen, sagte der Sheriff. Ob der Mann einen Anwalt hatte, war zunächst unklar. Der erste Mordvorwurf gründete auf der Tötung des 59-jährigen Mannes in dem Auto vor dem Geschäft in Arkabutla. Der Bruder dieses Opfers habe sich mit in dem Auto befunden, bei dem Angriff aber unverletzt fliehen können.
Ehepaar Biden reagiert erschüttert auf Gewalttat
Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden haben sich erschüttert vom jüngsten Fall von Schusswaffengewalt mit zahlreichen Toten in den USA gezeigt. Der Präsident teilte mit, das Paar trauere um die sechs Opfer und bete für die Überlebenden. Den Kongress rief er dazu auf, das Waffenrecht zu reformieren und die „Epidemie“ der Schusswaffengewalt anzugehen. Ein 52-Jähriger soll in dem kleinen ländlichen Ort Arkabutla im Norden des US-Staats Mississippi am Freitag an verschiedenen Tatorten seine Exfrau, seinen Stiefvater und vier weitere Menschen erschossen haben. Er wurde festgenommen.
Massentötung in kleiner Gemeinde
Arkabutla liegt etwa 50 Kilometer südlich von Memphis. Einer Zählung von 2020 zufolge lebten 285 Menschen in dem Ort. Es ist auch die Heimat des berühmten Schauspielers James Earl Jones. Der nahe gelegene Arkabutla Lake ist bei Anglern und als Ausflugsziel beliebt. Eine Grundschule und eine weiterführende Schule im nahe gelegenen Coldwater wurden abgeriegelt, während die Fahndung noch lief.
April Wade, die in Coldwater aufwuchs, sagte, Coldwater und Arkabutla seien beides kleine Gemeinden, in denen die meisten Menschen einander kannten. „Ich denke, es ist verrückt. Man erwartet nicht, dass etwas wie das so nah am Zuhause passiert.“
Die Schüsse markieren die erste Massentötung in den USA seit dem 23. Januar, als sich das letzte derartige Verbrechen aus einer Reihe von insgesamt sechs in einem Zeitraum von drei Wochen ereignete, wie aus einer gemeinsamen Datenbank der Nachrichtenagentur AP und von USA Today hervorgeht. Eine Massentötung wird dort als Verbrechen mit vier oder mehr Toten definiert - ohne den Täter.
RND/AP