Trier gedenkt der Opfer der Amokfahrt mit Schweigeminute
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Menschen in Trier gedenken am Mittwochabend vor der Porta Nigra für die Opfer der Amokfahrt und stellen Kerzen ab.
© Quelle: Harald Tittel/-/dpa
Trier. Zwei Tage nach der tödlichen Amokfahrt in Trier ist am Donnerstag eine Schweigeminute für die Opfer und alle Betroffenen geplant. Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) hat für 13.46 Uhr alle Trierer dazu aufgerufen, in Gedenken an die Toten und die Verletzten innezuhalten. Auch die Kirchenglocken werden dann in Trier und vielerorts im gesamten Bistum läuten, wie eine Sprecherin des Bistums sagte.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte, sie würde sich freuen, wenn sich die Menschen im ganzen Land dem Gedenken anschließen würden. Sie bat Behörden, Verwaltungen, Schulen, Institutionen und Betriebe, an der Gedenkminute teilzunehmen.
Festnahme nach vier Minuten
13.46 Uhr war exakt der Zeitpunkt, an dem die Amokfahrt am Dienstag in der Trierer Innenstadt begonnen hatte. Der später festgenommene 51-Jährige fuhr den bisherigen Ermittlungen zufolge gezielt einen Zick-Zack-Kurs, um Menschen zu überfahren. Es sei seine Absicht gewesen, „so viele Menschen wie möglich zu töten oder zumindest zu verletzen“, hieß es. Fünf Menschen starben, 18 weitere wurden verletzt.
Nur vier Minuten nach dem ersten Notruf konnten Polizisten den Autofahrer stellen und festnehmen. Am Mittwoch erging Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen unter anderem wegen Mordes in fünf Fällen. Die Vernehmung des tatverdächtigen Mannes aus dem Kreis Trier-Saarburg soll fortgesetzt werden, teilte die Staatsanwaltschaft Trier mit. Noch sei das Motiv für die Amokfahrt unklar. Einen politischen oder religiösen Hintergrund schließen die Ermittler aber bislang aus. Der Mann war zur Tatzeit betrunken.
„Gedenkort“ im Trierer Dom
Die Trauer der Menschen in Trier und in der Umgebung sei groß, sagte die Bistumssprecherin. Im Trierer Dom sei ein „Gedenkort“ eingerichtet worden: Ein Kondolenzbuch liege aus, das auch rege genutzt werde. Das Glockengeläut um 13.46 Uhr könne eine Einladung zum stillen Gebet sein.
In der Fußgängerzone starben fünf Menschen: Drei Frauen im Alter von 25, 52 und 73 Jahren sowie ein 45 Jahre alter Mann und seine neuneinhalb Wochen alte Tochter. Eines der Todesopfer war eine Berufsschullehrerin.
RND/dpa