Tom Cruise flog den Kampfjet in „Top Gun“ – jetzt wird die Produktion eingestellt
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Für die Dreharbeiten zu „Top Gun: Maverick“ stiegen Tom Cruise und seine Kollegen in echten Kampfjets auf.
© Quelle: Paramount
Tom Gun. Mit atemberaubender Geschwindigkeit rast der Pilot im Kampfjet F/A-18 Super Hornet von Boeing durch die Lüfte. In einer Kameraaufnahme wird sichtbar, wie sich sein Gesicht durch den enormen Luftwiderstand verzieht. In der nächsten Einstellung saust das Militärflugzeug in Schräglage über eine grüne Fläche. Im Cockpit sitzt Tom Cruise, der für die Dreharbeiten für „Top Gun: Maverick“ gelernt hat, das Militärflugzeug selbst zu steuern. In dem Film konnten die Fans bestaunen, was die F/A-18 Super Hornet draufhat.
Um den Kampfjet zu fliegen, absolvierten die „Top Gun“-Stars ein monatelanges Training. Die F/A-18 Super Hornet erreicht Geschwindigkeiten bis knapp 2000 Kilometer pro Stunde, die Schauspielerinnen und Schauspieler waren Belastungen von 7 g ausgesetzt. Für die Dreharbeiten arbeitete die Crew unter anderen mit der US-Navy zusammen.
Boeing kündigt das Ende des legendären Kampfjets an
Doch der Auftritt im Anfang 2022 veröffentlichten zweiten „Top Gun“-Teil brachte dem Kampfjet zwar Popularität, aber keine neuen Aufträge von Streitkräften ein. In den vergangenen Jahren gab es immer weniger Bestellungen. Nun kündigte Boeing das Ende des legendären Kampfjets an. Das Unternehmen will die Produktion nach den letzten Auslieferungen an die US-Marine 2025 einstellen.
Demnach sank die Zahl der Auslieferungen bereits im vergangenen Jahr von 21 auf 14. Konkurrenz bekam das Modell durch den US-Flugzeughersteller Lockheed Martin, der das modernere Modell F-35 auf den Markt brachte. Medienberichten zufolge könnte die Produktion bis 2027 fortgesetzt werden, falls sich noch ein internationaler Auftraggeber findet.
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Eine F/A-18E Super Hornet der US Navy.
© Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com
23 Milliarden Dollar Umsatz mit Militärgeschäft
Das Ende der F/A-18 Super Hornet bedeutet einen Einschnitt in der Kampfjetgeschichte von Boeing: Die in den 1970er-Jahren von McDonnell Douglas entwickelte F/A-18 Hornet kam 1983 auf den Markt. Das Militärflugzeug wurde während des Zweiten Golfkriegs und in Afghanistan eingesetzt. Mehr als 2000 Auslieferungen gab es in den vergangenen 40 Jahren, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Nach Angaben von Boeing bedeutet der Schritt aber nicht das Ende des Kampfjetbaus. Auch wenn das Unternehmen in der Öffentlichkeit eher für seine Zivilflugzeuge bekannt ist, erzielte Boeing laut Zeitung „Welt“ mit seinem Militärgeschäft rund 23 Milliarden Dollar Umsatz – fast genauso viel wie mit den Passagierflugzeugen. Boeing will sich nach eigenen Angaben nun um die Produktion neuer Militärflugzeuge und um andere Rüstungsprogramme kümmern.
RND/ar